Und so offenbaren die drei Herren eine Dreiviertelstunde Text und Musik. Letztere ist irgendwo zwischen Rock-Elementen, zeitgemäßen Helene-Fischer-Arrangements und gewichtigem Sangesduktus zu verorten. Nicht ungefällig. Ein wenig „Folk“ wie bei Santiano, „ohhhhh“-Mitmachelemente wie die mit Geweih versehenen Identitätsrocker und „lalalala“ beim Rolandslied. Wie sinnvoll sind drei Musketiere, die mit E-Gitarren von ihrem Leben berichten? Bösartige Hater mögen behaupten, dass Musik primär Musik und nicht Inszenierung sein sollte, aber erlaubt ist, was gefällt. „In jener Nacht“ ist gefällig. Diesen Artikel weiterlesen.
Artikel-Archiv
Zu gewinnen: „The World is Colourful“ von Cul na Mara (abgeschlossen)
Es ist schon eine Weile her, dass wir dieses Album von Cul na Mara hier besprochen haben. Dabei überzeugt "The World is Colourful" auf ganzer Strecke. Der namengebende Titel offenbart nicht nur eine Beobachtung, sondern vielleicht auch eine weltanschauliche Überzeugung. Denn die Welt ist bunt! Dass sie das auch politisch ist, steht außer Frage, gleichwohl eine selbsterklärte Alternative, die keine ist, das Gegenteil zu behaupten pflegt. Und darum: „Wehret den Anfängen!“ Wer gilt mit „Principiis obsta“ als der Urheber dieses Appells? Diesen Artikel weiterlesen.
Zu gewinnen: „unbroken“ von Brendan Moneghan (abgeschlossen)
Mit seinem 2018er-Album "unbroken" wurde Brendan Moneghan den plakativen Erwartungshaltung eines titeladäquaten, neuen Weges gerecht: Insgesamt war das Album popesker als sein Vorgänger, kann aber dennoch in den Gestaden des Folk verortet werden. An zweiter Titelstelle findet sich "Molly", deren Name nicht nur von Moneghan besungen worden ist. Für welchen Namen ist "Molly" die Kose- bzw. Kurzform? Schickt uns eure Antworten - wie gewohnt - an Diesen Artikel weiterlesen.
Inhalte überwinden mit „Clueso“
Seit Ende der 90er veröffentlicht Thomas Hübner, den man heute vornehmlich als Clueso kennt, Musik und Texte. 2009 erschien "Gewinner", die vierte Single seines Studioalbums "So sehr dabei" - und bewegte mich sehr. Gold-Status! Zu Recht - wie ich fand. Der sympathische Kumpeltyp, der gern spontan in kleinen Clubs auftritt, singt unter Wasser von großen Gefühlen. Großen Verwirrungen ... na, ja - er singt auf jeden Fall irgendwas. Aber was eigentlich? Was hat mich so bewegt am "Gewinner"? Diesen Artikel weiterlesen.
Zu gewinnen: „Sprëtztour“ von Schëppe Siwen (abgeschlossen)
Eines der für mich überzeugensten Alben, das mich im letzten Jahr erreicht hat. Schëppe Siwen haben mit "Sprëtztour" ein Album der Extraklasse produziert. In diesem Jahr feiert die Band, die bereits mit Größen wie Carlos Núñez die Bühne teilen durfte, ihren zehnten Geburtstag. Die Gründungsmitglieder Jojo, Lio und Chris treten damit also den zweistelligen Bereich ihres gemeinsamen Schaffens ein. Und weil man in einer Band nicht nur durch "dick und dünn" geht, sondern auch durch "gute und schlechte Zeiten" darf ihr gemeinsames Schaffen beinahe mit eheähnlichen Verhältnissen verglichen werden. Darum also folgende Frage (auf Umwegen): Welchen Namen trägt das zehnte Ehejahr? Diesen Artikel weiterlesen.
Im Gespräch: Tone Fish
Mit ihrem aktuellen Album "Open your eyes" melden sich Tone Fish mit ihrem bisher besten Werk zurück. Wir haben mit Frontmann, Vielinstrumentalist, Text- und Liedschreiber Stefan Gliwitzki über die englische Sprache, gerettete Einzeltitel und kreative Mittäterschaften auf dem Weg zur Werdung ihres Silberlings. „Von zwei Dingen zu sagen, sie seien identisch, ist ein Unsinn, und von Einem zu sagen, es sei identisch mit sich selbst, sagt gar nichts.”, schrieb Wittgenstein. Gliwitzki spricht darüber, wie es möglich ist, sich zu verändern und dennoch man selbst zu bleiben. Diesen Artikel weiterlesen.
Short Tailed Snails – Kopfsalat (2018)
Seit dem letzten Album, „Dunkle Wolken“, sind drei Jahre in das sprichwörtliche Land ge- oder – wirklichkeitsbezogen – vergangen. Nun legt die in Heidelberg gegründete Formation Short Tailed Snails mit „Kopfsalat“ einen 15-Titler in 54 Minuten nach. Nach eigenen Angaben hat sich das Quartett die Neuinterpretation traditioneller europäischer Musik zur Aufgabe gemacht: „Folk-Musik aus Deutschland und Europa im neuen Gewand, mit Einflüssen aus alter Musik, dem Orient, Jazz bis hin zu Blues und Rock.“ Wer – wie die Band – in seinem Booklet Wilhelm-Busch-Reime ausweist, muss einen guten Geschmack haben, was es im Folgenden zu beweisen gilt. Diesen Artikel weiterlesen.
Nanna Larsen – Downstream Livin‘ (2018)
Mit „Downstream Livin‘“ präsentiert Nanna Larsen ihr drittes Album. Die Liedermacherin dänischer Herkunft wird konterkariert die bisweilen depressiv anmutende Weltentrücktheit ihres namenhaften Landsmannes Kierkegard mit ihrer – selbst derart ausgewiesenen – Mischung aus Americana, Folk und Pop. Wobei letztgenannter Stilimpuls der maßgeblichere ist. Insgesamt bleibt „Downstream Livin‘“ ein Album aus dem Genre „Pop“. Das ist per se weder schlecht- noch gutzuheißen. Für meinen Geschmack lässt der Silberling Eindrücklichkeit vermissen, gleichwohl – den übermäßigen Gesangshall ungeachtet – das Gesamtwerk von tadelloser Qualität ist. Diesen Artikel weiterlesen.
Zu gewinnen: „Open your eyes“ von Tone Fish (abgeschlossen)
Im Spiel der Assoziationen drängt sich bei Tone Fish - wie unschwer zu erwarten - ihre Heimatstadt Hameln auf. Der Kultfigur dieser Stadt hat die Band einen eigenen Titel gewidmet, den sie dereinst als Single veröffentlicht haben und den sie auf dem aktuellen Album "Open your eyes" nun als neue Kreation reanimieren. Der Titel ist - erfrischend für alle deutschaffinen Hörer wie mich - nicht in englischer Sprache und stammt aus der Feder von Frontmann Stefan Gliwitzki. Schickt uns eure Antwort auf die Frage "Wie lautet der Name des Titels, der dem Rattenfänger gewidmet ist?" Diesen Artikel weiterlesen.
Cul na Mara – The World is Colourful (2018)
Als dreifach Nominierte des Deutschen Rock- und Poppreises 2018 eröffnen Cul na Mara ihr aktuelles Album „The World is Colourful“ mit zünftigem Folk-Rock. Der dritte Silberling der Formation fasst zehn Titel auf einer Länge von 40 Minuten und ist mit Highland Pipes, Flöten, Mandoline, Bouzouki, Akkordeon, E-Gitarren, E-Bass und Schlagzeug artgerecht ausgestattet. Die Stärke der Formation und seines Albums speist sich vor allem aus der unkonventionellen Arbeit der vielstimmigen Gesänge sowie den diffizilen und dennoch nie ermüdenden Arrangements. Diesen Artikel weiterlesen.