Mit „Downstream Livin‘“ präsentiert Nanna Larsen ihr drittes Album. Die Liedermacherin dänischer Herkunft wird konterkariert die bisweilen depressiv anmutende Weltentrücktheit ihres namenhaften Landsmannes Kierkegard mit ihrer – selbst derart ausgewiesenen – Mischung aus Americana, Folk und Pop. Wobei letztgenannter Stilimpuls der maßgeblichere ist.
Insbesondere der Opener, Thelma & Louise, wird folkaffinen Hörern deutlich gegen das Ohr gehen. Im artigen Discofox-Rhythmus, wetteifern Keys, Schlagzeug, E-Bass, Gitarre und Gesang um ein Höchstmaß beliebiger Unauffälligkeit. Glücklicherweise offenbart der Folgetitel, Slow Down Fast, ein My countryesken Einschlags. Das schmeichelt nicht nur der stilistischen Unbeliebigkeit, sondern forciert – trotz aller übermäßigen Behallung – die eindrucksvolle Stimme der bandnamengebenden Frontdame.
Downstream wagt zudem bisweilen unerwartete Akkordfolgen und räumt einer Mundharmonika kleine Klangräume ein. Das bekommt dem Album recht gut. Auch The End of the World diffundiert eher durch die Gestade des Pop und bleibt in seinem Wirken unauffällig. Immer wieder durchkreuzen kleine Impulse – so bspw. ein Pfeifen in wohlfeiler Disharmonie beim vierten Titel des Albums – das musikalische Geschehen.
Insgesamt bleibt „Downstream Livin‘“ ein Album aus dem Genre „Pop“. Das ist per se weder schlecht- noch gutzuheißen. Für meinen Geschmack lässt der Silberling Eindrücklichkeit vermissen, gleichwohl – den übermäßigen Gesangshall ungeachtet – das Gesamtwerk von tadelloser Qualität ist.
Titelliste
- Thelma & Louise
- Slow Down Fast
- Downstream
- The End of the World
- Autumn Girl
- Bring Out the Banjo
- Me Time
- One Day She Was Gone
- No Regrets
- What Are You Waiting For