Wenn du wieder mal vom Floh gebissen wirst… wenn dir eine Mücke einen fetten Stich auf die Nase verpasst und wenn sowieso die ganze Welt verrückt spielt… muss man nicht auch noch mit verrückt werden. Gerade dann könnte uns ein Album wie das von der „Tochter des Windes“ von Nadine Beneke davor bewahren. Denn sie schafft es… uns mit ihrer Musik aus der Zerrissenheit des ganz normalen Alltagswahnsinn raus zu holen. Uns wieder runter kommen lassen.
Nadine Beneke versteht es mit ihren Melodien und Texten wieder Licht in unsere Welt zu bringen – und mit ihrer Stimme! Die swingt… ist ein bisschen jazzig angehaucht… doch vor allem ist sie immer fröhlich und sonnig schön – klar & hell zugleich.
Federleicht und gut trinkbar
Ihre Musik ist eine gut ausgewogene Mischung aus Pop / Soul / Jazz und Chansons. Von allem schwingt ein bisschen bei ihr mit. Ihre Lieder haben Charme… sind federleicht und gut trinkbar. Trinkbar… wie ein frischer Gin Tonic mit einer Gurkenscheibe zum Feierabend im milden Abendwind.
Der Titelsong ist gleich auch das erste Lied auf ihrem neuen Album und nimmt einen sofort gefangen. „Meine Familie nennt mich so, weil ich immer so froh und wirbelig bin“, sagt Nadine Beneke zu ihrer Album-Titelwahl. „Ich bin die Tochter des Windes“, singt Nadine, „Ich bin vielleicht ein ewiges Kind / Liebe, Liebe, Liebe, ist in mir drin / Denn Liebe, Liebe, Liebe macht immer Sinn“. Da möchte gern jeder eine „Tochter des Windes“ sein. „Ich bin die Tochter der Sonne“, singt sie auch, „Immer ein Lächeln auf den Lippen.“ Und wer sie kennt… nickt jetzt und kann dem nur zustimmen.
Texte mit persönlichen Touch
Viele ihre Texte haben diesen persönlichen Touch – aber erst auf den zweiten Blick. In „Augenhöhe“ formuliert sie singend… so schön „Vollkommen hypnotisiert / Ich fühl mich tomatisiert / Knallrot und grün hinter den Ohren / wie neu geboren.“ Klar so etwas verstehen wir total und glauben ihr es auch… schließlich waren wir alle schon mal tomatisiert und manche geht es auch heute noch so – ab und zu.
Im dritten Lied „Chance“ ruft sie leise zur Musik “ Rennt doch nicht so“.
Sie will verweilen… denn sie hängt gerne mal fest in der Schönheit des Moments. Während wir nicht darauf achten und einfach weiter hetzen.
Auch „Weißer Zaun“ ist ruhig gehalten mit einem Touch „of Jazz“.
„Suche nach dem Licht“ swingt uns dagegen wieder fröhlich ins Ohr.
Ein wenig abgefahren wird es beim „Rundkopfmann“… dem sie viel Glück wünscht und ihm zu singt „Ob Google oder Freunde / Jeder hat eine Meinung / Doch du brauchst deine eigene“. „Foundation“ ist dann der letzte Song auf dem Album und ihr einziges englisch gesungene Lied.
Man merkt es ihr an… ihre Lieder erzählen aus dem Leben. Manche sind fröhlich… manche sind melancholisch. Es sind Lieder kleiner Aufbrüche… die von einer jungen Frau gemacht wurden… die ihr Umfeld genau beobachtet.
Die einmal Medien- und Kulturwissenschaften an der Uni Düsseldorf studiert hat… und nun als Redakteurin eines Stadtmagazins arbeitet… und – by the way – wieder verstärkt Musik macht. Es wäre ja auch zu Schade gewesen… wenn die Multi-Instrumentalistin ihr Talent nicht in die Öffentlichkeit getragen hätte und uns mit ihrer Fröhlichkeit und ihrem Charme nicht bezirzen würde.
Als kleine Hilfe für Orientierungslose: Wer Anna Depenbusch mag… wird Nadine Benekes CD lieben!
„Das Album ist für mich wie ein Nach-Hause-Kommen“, sagt die Musikerin. Und wir sitzen schon atemlos & mit Herzbeben 🙂 auf dem Sofa und warten auf sie. Wir hören bereits wie der Schlüssel im Schloss bewegt wird und – sorry – müssen jetzt Schluss machen.
Songliste:
1) Tochter des Windes (Video)
2) Augenhöhe
3) Chance
4) Weißer Zaun
5) Suche nach dem Licht
6) Rundkopfmann
7) Foundation
Nach der CD-Besprechung ist vor dem Interview… deshalb haben wir Nadine auch gleich noch ein paar Fragen gestellt… die sie uns freundlich & fröhlich beantwortete. Hier geht es zum Interview mit Nadine
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