Schon Sepp Herberger wußte… nach dem Album ist vor dem Interview! Deshalb haben wir nach unserer Album-Rezension gleich die Gelegenheit genutzt und Nadine Beneke noch ein paar Fragen zum Album / zu ihrer Musik und auch sonst so gestellt. Und wie es ihre Art ist… hat sie uns alle unsere Fragen auch sofort freundlich & fröhlich beantwortet. Hier erfahrt ihr so einiges über die Musikerin:
1) Hallo Nadine… hast du dich jetzt in den gleichen Aufzug geschmuggelt mit dem bereits Anna Depenbusch und Alexa Feser oder Lina Maly nach oben fahren?
Meistens nehme ich ja eher die Treppe. Aber mit den drei Damen würde ich absolut mal Aufzug fahren.
Käme bestimmt ein lustiges Gesangsquartett heraus. „Nach oben“ geht es, so meine Erfahrung, nie steil. Sondern eher langsam, ruckelig und mit vielen Zwischenstationen. Deshalb gut, dass die Drei dort angekommen sind. Ich fahr noch ein bisschen rum.
2) Nach dem du dieses wunderbare Album auf die Beine gestellt hast… es hast los laufen lassen und der Musikwelt zu Verfügung gestellt hast… muss du dich doch bestimmt vor Live-Gigs Anfragen nicht mehr retten können? Ist dein Kalender nun pieke-packe voll?
Tatsächlich ist der ganze August verplant und bis in den November hinein warten ziemlich spannende Auftritte. Ich freu mich sehr darauf und auch über das tolle Feedback zu meiner kleinen CD. Nachdem meine Performance auf der Bühne früher aus Schnappatmung und verhuschten Zwischenansagen bestand, macht mir das öffentliche Singen inzwischen richtig Spaß.
3) Ist es eigentlich heutzutage sehr schwer auf sich und seine Musik aufmerksam zu machen? Denn es gibt ja so vieles was heute – wo auch immer – veröffentlicht wird und in den digitalen Medien zur Verfügung gestellt wird.
Schwer ist es eigentlich nicht. Mir ist es nur immer latent unangenehm, den Leuten mit meinem Kram auf den Senkel zu gehen. Früher habe ich aber mal in einem Café gearbeitet und jedem (wirklich sehr leckere) Nussecken angedreht. Inzwischen denke ich, warum nicht auch mal meine Musik rumerzählen? Damit habe ich aber tatsächlich erst im vergangenen Jahr so richtig angefangen. Und ich mache Musik, seit ich denken kann.
4) Wo kommt er eigentlich her… dieser beschwingte Ton beim Singen… diese Fröhlichkeit in deiner Stimme?
Der beschwingte Ton kommt vor allen Dingen daher, dass das Leben ja gar nicht immer so easy peasy ist. Aber ich sehe überhaupt nicht ein, blöden Situationen und Nervereien die Oberhand abzutreten. Aus Prinzip. Positiv-Denken, mit dem Rad am Rhein rumfahren und Singen sind für mich probate Mittel, Negatives abzuschütteln. Wobei mir natürlich zwischendurch auch mal der Hut hochgeht. Insbesondere im Straßenverkehr.
5) Hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt weitere Instrumente in deiner Musik einzusetzen? Beispielsweise finde ich… würde auch ein Saxofon bei einigen deinen Lieder sehr gut dazu passen.
Generell ist eine Band in Planung. Bislang eher in klassischer Besetzung: Gitarre, Bass, Schlagzeug. Aber da ich ja Soul liebe und am liebsten singe, sind Bläser eigentlich unumgänglich. Saxophon kann ich mir gut vorstellen, ich bin aber auch ein großer Trompeten-Fan!
6) Ist es heute einfacher – bei all den technischen digitalen Möglichkeiten – ein Album zu machen bzw. Demos dafür?
Bestimmt! Für mich persönlich hat sich nicht viel verändert. Ich habe eine Idee. Dudel sie tausend Mal, bevor ich dann zu meinem Lieblingsproduzenten Fabian Schulz gehe, der sie aufnimmt. Die Vertriebswege sind, glaube ich, einfacher geworden. Deshalb kann man meine Musik nun sogar bei Spotify, Amazon oder iTunes hören. (Schleichwerbung-Modus: off)
7) Wie empfindest du das Problem der Finanzierung? So wie früher geben ja die Labels für „Nobodys“ kein Geld mehr aus. Einmal da mehr Musiker versuchen deshalb über „Crowdfunding-Projekte“ an Geld zu kommen und basteln dafür niedliche kleine und auch größere Sonder-Päckchen. Was hältst du davon?
Musik mache ich vorrangig zu meinem persönlichen Seelenheil. Ich singe alles raus, was mich beschäftigt. Deshalb fand ich bislang, ich müsste auch selbst dafür bezahlen, wenn ich wieder eine CD aufnehme. So habe ich es gemacht. Für die nächste Runde könnte ich mir Crowdfunding gut vorstellen, allein um den großartigen Leuten, die dieses Mal für sehr schmales Geld und aus Überzeugung mitgemacht haben, ein bisschen mehr zu geben. Generell ist es okay, sich um Sachen selbst zu kümmern. Hilfe und Unterstützung zu bekommen, ist natürlich noch besser.
8) Da du in deinem Job bei einem Stadtmagazin auch kulturell hier in Düsseldorf und Umland viel unterwegs bist… zum Abschluss bitte noch kurz deine Eindrücke dazu. Gibt es eine neue Vielfalt? Ist die lokale Kunstszene aus dem Dornröschenschlaf erwacht?
Ich eier tatsächlich schon lange in der Düsseldorfer Kulturlandschaft rum. Und hatte das Glück, durch Projekte wie Düsseldorf ist ARTig schon früh viele Kreative kennen zulernen. Deshalb würde ich sagen: Die Szene hatte schon immer ganz schön viele Schätzchen in petto. Dass sie jetzt vielfältig zum Vorschein kommen, freut mich sehr!
X) Als Bonus-Werbeleistung kannst du jetzt hier auch gerne noch los werden was immer du schon los werden wolltest – egal ob in „S“ oder „M“ oder „L“ oder „XL“ oder „XXL“. Nur bitte nicht in „S-XXL“… weil dafür haben wir keine Schrifttype für.
Da ich nun im Juli in den Urlaub fahre und noch beschwingter als sowieso schon bin, sag ich einfach nur danke! An alle Unterstützer, Mitmacher, Bandkollegen und Lieblinge. Und natürlich an dich, lieber Norbert alias nöBär! Merci, das hat Spaß gemacht.
Vielen Dank Nadine. Wir wünschen dir viel Erfolg mit dem Album und natürlich überall ausverkaufte und tolle Konzerte.
Mit einen Klick auf den Link kommt ihr zu unserer Rezension zum Album von Nadine: „Tochter des Windes“