Vier Titel mit einer Gesamtlänge von 16 Minuten hat Lucas Laufen 2017 unter dem Namen „Goodbye“ veröffentlicht. Halogen eröffnet mit seicht gezupften Nylon-Gitarren-Saiten, indes eine zumeist in hohen Tönen liebsäuselnde Wehmutsstimme durch die Strophen führt. Zu guter Letzt gibt eine Trompete in melodiöser Gleichartigkeit mit Laufens Stimmen ein kurzes Stelldichein. Ein bisschen zu viel vom frühen James Blunt. Halogen geht beherzter zu Werk, ist in der Gitarrenführung erheblich abwechslungsreicher als sein Vorgänger, bietet ein entspanntes Schlagzeug, passende und einfühlsame Soli und offenbart zudem, dass die zuvor überwiegend weinerlich dahinplätschernde Stimme viel mehr zu leisten imstande ist.
Dead Days ist – entgegen den namentlichen Voraberwartungen – erfrischend heiter und kommt bequem vom Wechselspiel der Picking-Gitarre mit dem bzw. den Gesängen des Interpreten aus. Die Funktion des zunehmenden Grundrauschens, das auf mich recht befremdlich wirkt, offenbart sich bedauerlicherweise nicht. Der Namensgeber Goodbye macht den akustischen Sack zu.
„Goodbye“ ist insgesamt eine saubere, musikalische Arbeit/Leistung, zum einen aber deutlich zu kurz, andererseits hätte – grade im Hinblick auf die Kürze des Albums – etwas mehr Abwechslungsreichtum nicht geschadet. Was Lucas Laufen inhaltlich leistet, vermag ich nicht zu sagen. Englischaffine Hörer können dem Album womöglich auch in diesem Hinblick mehr abgewinnen als ich.
Titelliste
- Halogen
- Boulders
- Dead Day
- Goodbye