Woahhh, schon ein halbes Jahr bodhránswere ich hier jetzt schon wild rum. Vielen lieben Dank fürs Lesen und Mitverfolgen 😊
Stürzen wir uns gleich ins Thema: Je nachdem, an welchem Zipfel Deutschlands man sich dazu entscheidet, den zauberhaften Satz: „Ich möchte Bodhrán-Spielen lernen!“ von sich zu geben, bieten sich mehr oder weniger Möglichkeiten an, dies auch umzusetzen. Geht man von der für solchwelche Vorhaben günstigsten Lage eines Wohnorts aus, der über eine rege Musikszene mit einer Nische für Folker, generell viele Menschen und eine ausgebaute Infrastruktur verfügt, hat man das große Los gezogen. Mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit lernt man hier jemanden kennen, der jemanden kennt, der weiß, wo man einen Trommelverrückten trifft, der sein Wissen gern an neue Bodhrán-Entdecker weitergeben möchte. Denn machen wir uns nichts vor: Im direkten Kontakt lernt man einfach am besten. Die Crème de la Crème des Lernens ist – meiner Ansicht nach – der Einzelunterricht: Der Lehrende konzentriert sich ganz allein auf dich, zeigt etwas, du machst es nach, es wird verbessert und deine Lernkurve erreicht in kurzer Zeit ungeahnte Höhen. Verschiebt sich dein Lebensort allerdings nur um ein paar Kilometer aus dem Dunstkreis der Großstadt heraus, sinken dazu proportional die Möglichkeiten, ein Instrument so ganz klassisch, face-to-face, zu erlernen.
Großstadt vs. Hintertupfingen
Nun gibt es bekanntlich auch Menschen, die so ganz prinzipiell eine etwas ruhigere Umgebung bevorzugen – ich zum Beispiel. Damit verzichten sie natürlich, mehr oder weniger bewusst, auf die vielen Annehmlichkeiten, die eine Stadt unter dem Musikaspekt in petto hat. Glücklicherweise bieten mittlerweile viele begeisterte Folkmusiker verschiedenste Formate an, die den wissbegierigen Bodhrán-Spieler seinem Ziel näherbringen. Volkshochschulkurse, spezielle Wochenendworkshops und Bodhrán-Camps oder gar Live-Sessions sind eine super Alternative, gemeinsam mit anderen Musikliebhabern Neues zu lernen, auszuprobieren und Spaß zu haben. Für die anderen Tage, Wochen und Monate, in denen man sehnsüchtig auf die nächsten Termine wartet, kann die mediale Welt unterdes allerdings ebenfalls mit einem breiten Angebotsspektrum aufwarten: Von Lern-DVDs über Unterricht via Skype bis hin zu kompletten Online-Kursen steht dem Bodhrán-Enthusiasten erst einmal alles offen. Jedes dieser Angebote, ob analog oder digital, hat seine Vor- und Nachteile, verlangt spezielle Voraussetzungen und liegt dem einen mehr und dem anderen weniger.
Ein kurzer Überblick über die einzelnen Lernoptionen
Einen Kurs an der VHS zu belegen schont den Geldbeutel und man lernt gleich noch andere Leute kennen, die dem gleichen Laster frönen – allerdings sind die Termine fix und der zeitliche Rahmen ist klar begrenzt.
Bodhrán-Camps oder Wochenend-Workshops sind natürlich kostenintensiver als VHS-Kurse, bieten dafür aber geballtes Wissen, eine ganz eigene Atmosphäre unter Gleichgesinnten und viiiiel Musik. Leider sind diese Veranstaltungen noch recht rar gesät und man muss zusätzlich noch Fahrt- und Übernachtungskosten einplanen.
Sessions, die vielleicht im örtlichen Pub stattfinden, sind selbstverständlich immer eine gute Idee – allerdings sollte man dafür schon die Basics beherrschen, sonst muss man vermutlich damit rechnen, ein frisch gezapftes Guinness über den Latz geschüttet zu bekommen. Wie beim Sprachenlernen ist es aber auch hier: Direkt im Geschehen, zusammen mit anderen, kann man unglaublich viel lernen und entwickelt schnell eine gewisse Routine.
Online- oder DVD-Kurse sind eine super Alternative für diejenigen, die weder VHS-Angebot noch Bodhrán-Profi in der Nähe haben oder die lieber allein lernen. Hierbei muss man sich zum einen jedoch überlegen, wie gut man damit zurechtkommt, wenn man keine Nachfragen stellen kann, und zum anderen, wie gut man darin ist, sich immer wieder selbst zu motivieren weiterzumachen. Auch sind fast alle Angebote nur in der englischen Sprache verfügbar, was den Zugang für manche von vornherein ausschließt.
Hier könnte Unterricht via Skype oder Ähnlichem eine Alternative sein, denn dafür gibt es auch deutsche Angebote. Bei dieser Lernform hebelt man gleich das Nachfrage- und Motivationsproblem aus, muss aber einen höheren Preis in Kauf nehmen.
What’s next?
Soooo, jetzt wisst ihr erst einmal, welche Möglichkeiten der Markt so zu bieten hat. Noch mehr Entscheidungshilfen bekommt ihr von mir in den kommenden Ausgaben der BodhrÁnswers, in denen ich euch einzelne Angebote ganz konkret vorstellen werde. Dabei geht es zum Beispiel um Kursgebühren, Termine und Orte für Camps und Workshops oder den Aufbau eines Onlinekurses.
Nun scharre ich schon wild mit den Hüfchen, denn in zwei Tagen ist es mal wieder Zeit für das Bodhrán-Weekend in Proitze. Die Tasche ist gepackt, der Whiskey steht bereit, die Kamera-Akkus sind geladen, Caireann trommelt schon fast von allein vor Freude (Zur Erinnerung: In der zweiten Folge habe ich erläutert, warum ein Name für deine Bodhrán essentiell ist). Ha! Und ihre Namensgeberin, my little beloved friend, hat sich von mir anstecken lassen und sitzt nun ebenfalls in ihren Bodhrán-Startlöchern. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert 😉
Wer steckt hinter BodhrÁnswers? Das bin ich, Katharina Menzel, mit meinem Wort- und Kreativstudio Wirkungsebenen aus der Uckermark. Als freie Journalistin und Lektorin für Musik, Kunst und Kultur bin ich in ganz Deutschland unterwegs, schreibe Artikel und Rezensionen – vor allem im weiten Feld der internationalen Folk-, Indie- und Singer/Songwriter-Szene – und trommle mich glücklich.
Ihr habt Fragen, die bodhránswert werden sollen, konkrete Tipps für eine spannende Geschichte oder ein Festival? Dann schreibt eine E-Mail an die Folknews-Redaktion – eure Infos werden an mich weitergeleitet.