Im Mai 2015 stellten wir euch das Album Trailhead – Leave Me To Learn vor. Nach der Veröffentlichung der CD und nach mehrfacher Nachfrage von Fans und Freunden wurde die Idee geboren, einen Silberling aufzunehmen, der so klingt, als wäre man auf einem Konzert von dem Musiker. Trailhead ist Tobias Panwitz, der viel Solo unterwegs ist und ab und an mit dem einen oder anderen Gastmusiker zusammen Musik macht. Sein Musikstil ist der amerikanische Folk aus der Zeit der Blumenkinder (60er und 70er Jahre) und auch eine gute Portion Country-Musik.
Die Post hat mir nun das Album Leave Me To Learn / Solo Acoustic ins Haus gebracht und ich war gespannt auf die Musik. Von dem im Mai 2015 vorgestellten, mit Gastmusikern eingespieltem Werk, war ich schon schwer begeistert und ich habe mich gefragt: Kann dieser Silberling dem vorherigen das Wasser reichen? Kann ein Musiker alleine das wiedergeben, was eine ganze Band schafft? Ist das nicht ein Schuss in den Ofen, die gleichen Lieder alleine aufzunehmen? Stellt er sich nicht damit selber ein Bein? Auf dem Weg zur Arbeit habe ich die CD in Auto gehört und nach den ersten Tönen haben sich alle diese Fragen in Rauch aufgelöst. Die Musik wurde ein ganzes Stück lauter gemacht und ich fuhr mit einem breiten Grinsen durch die Nacht.
Neben dem Gesang von Tobias Panwitz erklingt hauptsächlich eine Gitarre, die auch öfter von einer Mundharmonika unterstützt wird. Drei Stücke werden von einem Klavier untermalt und This Old Song mit einer Ukulele. Die Reinfolge der Titel weicht dem von Leave Me To Learn ab, was aber überhaupt nicht stört. Los geht es, ganz in der Einfachheit eines Liedermachers, mit Gitarre und Mundharmonika. Die Stimme von Panwitz gesellt sich dazu und Another Mile erklingt. Es ist ein schöner ruhiger Einstieg in das musikalische Werk.
Mir gefallen besonders die mit Klavier begleiteten Stücke. Changing Seasons, Out In The Open und das Namen gebende Lied Leave Me To Learn. Alle drei Songs sind ruhige, verträumte und mit viel Wärme gespielte Werke, die die Seele berühren. Ganz großes Kino! Das Trio stellt aber die anderen Stücke nicht in den Schatten. Wouldn`t Wanna Miss It, Sing Your Song und das mit der Ukulele gespielte This Old Song können durchaus mithalten und es ist der berühmte Wimpernschlag, letztlich der persönliche Geschmack, der das entscheidet. Denn alle Lieder gefallen ungemein und sind auf der gefällt mir Skala ganz weit oben.
Mit Another Mile begann das Album und mit der Moving Slowly Version des Stückes wird auch laut Titelliste die CD beendet. Gitarre und Gesang erklingen in einer wunderbaren ruhigen Art und umschmeicheln nochmals das Gehör. Man möchte schon auf replay drücken aber dann kommt die Überraschung! Ein Lied hat sich noch auf der CD versteckt. Changing Seasons kommt in einer zweiten Version, in Gitarre und Mundharmonika gekleidete Musik, daher. Ein schöner Bonus auf dem Album.
Mir gefällt das Album sehr und ich habe es mir schon oft angehört. Gerade die Einfachheit der Musik, ohne viel Schnik Schnak und der tollen Stimme von Panwitz haben es mir angetan. Hier wurde ganze Arbeit geleistet. Auf dem Album wurden Gesang und Instrumente wunderbar zusammengefügt und zu einer außergewöhnlich gute CD eingespielt. Ich kann sie nur jeden wärmstens empfehlen der Neil Young, Joan Baez, Bob Dylan (in seinen frühen Jahren) und Neil Finn mag. Eigentlich kann man Tobias Panwitz mit keinem anderen vergleichen, denn er hat seinen eigenen Stil und spielt die Musik so, wie er es mag. Es war eine sehr gute Entscheidung, das Album so auf den Markt zu bringen. Bei mir hat sie voll ins Schwarze getroffen. ES LEBE DER MINIMALISMUS! Ich gebe der CD 9 von 10 Punkte.
Titelliste
- Another Mile
- Church Bells
- Changing Seasons
- Nothing But Well
- Wouldn`t Wanna Miss It
- Red On Black
- Leave Me To Learn
- My Mother`s Father
- This Old Song
- On A Train
- Out In The Open
- Sing Your Song
- When I Come Home Again
- Another Mile (Moving Slowly)
- Changing Seasons (nicht auf der Titelliste der CD aufgeführt)