In bester Liedermachermanier präsentiert Dennis B. Markheim ein digitales Kleinstalbum in drei Titeln. Der namengebende Titel Weil ich ein Hippie bin offenbart den Grundton des Zehnminüters. Nur mit Gitarre, Mundharmonika und Gesang offenbart sich der Oderbruchler als freiheitsliebender Sinnselbstgeber. In Zeiten, in denen jedes Handeln – auch das der Kreativen – an Zweckmäßigkeiten gebunden ist, scheint der sehnsüchtelnde Texte, der nur von Harp-Zwischenteilen unterbrochen wird, eine melancholische Erinnerung an Gewesenes zu sein, das sich im Jetzt zu behaupten hat. Zwischen rauen und gewisperten Passagen entspannt die One-Man-Show ein eigenes Klangbild, das sich voll und ganz dem Minimalismus verpflichtet fühlt.
Auch Ein weiterer Tag ist von nicht überbordender Heiterkeit, während er von vergehenden Zeiten berichtet. Gleichwohl gelingt es Markheim, Mitsingbarkeit ab dem zweiten Refrain herzustellen, was Lagerfeuerromantikstimmung bei vergehender Glut sehr zuträglich ist. Auch der abschließende Titel Doch wir wussten nicht kleidet sich nicht in lustwandelnder Euphorie und berichtet von Trennung und Fragen der Selbstverantwortung in Beziehungen. „Diese digitale EP ist ein Vorgeschmack auf das Album. Ein Dankeschön an meine Fans und die, die es werden wollen. Ein Soundtrack für die Wintermonate. Und eine Wertschätzung meines Labels Prosodia“, so der melancholisch-kreativ Rastlose. Auf einer Dauer von nur zehn Minuten offenbart „Weil ich ein Hippie bin“ die Suche eines Musikers nach Sinnhaftigkeit in sehnsuchtsvollen Texten. Die Kunst, mit wenig sehr viel auszudrücken, hinterlässt eines melancholisch bis wehmütigen Nachgeschmack bei seinen Hörern.
Titelliste
- Weil ich ein Hippie bin
- Ein weiterer Tag
- Doch wir wussten nicht