Dabei eröffnet das Album mit Will I be someone in wohlgefälligem Duktus. Bemakelt und in der Inszenierung gewollten Dilettantismus walkt sich der Bass durch Strophe und Refrains, indes die Gitarre blechern durch die Zeilen stolpert. Gleichermaßen ungeglättet kommt Ottns Gesang daher: angenehm unverstellt und mit dem Esprit des Lispelns. Liebenswürdig unverstellt – und für Puristen gegenfällig ein Dorn im Ohr. Reach out your hand revisited schwört der spielerischen Leichtigkeit ab und inszeniert sich in eindringlicher Diffusität.
The Dad Horse Experience bleibt sich treu – und dem Gefallenwollen unverpflichtet. Insgesamt ein kantiges und bisweilen anstrengendes Album, das seinen Hörern mehr abverlangt, als Nebenbeikonsum. Freunde der englischen Sprache dürften zudem doppelt auf ihre Kosten kommen, wenn sie sich auf die Unverstelltheit des Silberlings einlassen. Prädikat: Wundervoll eckig. Anstrengend. Und anregend.
Titelliste
- Will I be someone
- Reach out your hand revisited
- Love is a meatgrinder
- Under swine & bears
- Little white fish
- Huggy bear motel
- Rain
- Lost on the river (Hank Williams Sr.)
- Huggy bear motel (early demo)
- Reach out your hand revisited (video edit)