Der Liedermacher und Sänger Paddy Peschke veröffentlichte am 02.02.2018 sein erstes Soloalbum ,,Auf eigenen Spuren“.
In dreizehn Titeln widmete er sich nicht nur biblischen Themen, sondern auch den zwischenmenschlichen Problemen und Gedanken.
Überraschend, vielfältig und mit viel Gefühl.
,,Auf eigenen Spuren“ zeigt sich zweifelsohne im klassischem Gewand des Liedermacher und Folk.
Peschke besingt in seinen Titeln alltägliche Begebenheiten, Sorgen und Wünsche und schafft es mühelos Geschichten aus der Bibel mit unseren heutigen Lebensituation in Verbindung zu bringen.
Sind das noch die Zehn Gebote oder doch eigentlich das moralische Grundverständnis? Manchmal scheinen die Grenzen zu verschwimmen.
Bei genauerem Hinhören fällt auf, dass viele der Arrangements klein, doch dafür sehr raffiniert sind.
Das musikalische Gerüst bilden durchweg Zupf- und Schlagmuster der Gitarre, diese wird in einigen Tracks von dezentem Schlagwerk, Bass, Geige und Gesang harmonisch begleitet und kreieren so ein schönes und volles Klangbild.
Der Silberling ist erstaunlich vielfältig, ohne dem eigentlichen Stil dabei untreu zu werden, die Arrangements mal klassisch folkig, mal poppig, dann wieder sanft und melodiös.
Bei einigen Titeln wird der Hörer überrascht. Lieder wie ,,Der Laute und der Weise“ zeigen sich erfrischend dynamisch, Geige, Schlagwerk und Bass fordern à la Country-Manier förmlich zum Tanzen auf. Ein kleiner Zupf begleitet die Strophe beinahe unbemerkt durchgehend, doch sorgt mit Geige und einigen Gitarrenakkorden im B-Teil des Liedes für einen wunderbaren Effekt und unterstreicht dabei den Text Peschekes. Fröhlich, frech und pädagogisch wertvoll anhand des Beispiels von David und Goliath besungen.
Doch auch andere Titel überzeugen, dabei gelingt die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und einem moralischen Augenzwinkern ausgezeichnet. So ist auch ein Titel wie Babel (Titel 06) nicht nur inhaltlich kritisierend und nachfrangend, sondern hebt sich auch klanglich von seinen Vorgängern ab, da er dank treibender Melodie, feinem Gesang und präsentem Schlagzeug deutlich popiger ist. So wechseln sich schnelle Rhythmen und zarte Melodien stetig ab und erzeugen ein abwechslungsreiches Gesamtwerk, das sicher nicht langweilig wird.
Peschke lädt den Hörer ein, einmal seine Perspektive zu verändern und braucht dafür nicht viele große Worte. Die Sprache, die er nutzt, ist einfach gehalten und leicht verständlich, was aber nicht bedeutet, dass der Text an Qualität einbüßen muss. Nein, viele der Methaphern sind geschickt gewählt und schlagen gute Brücken zwischen uns allerseits vertrauten Situationen und Geschichten der Bibel.
So gelingt es ihm, sicher nicht nur die großen Hörer mit seinem Machwerk zu erreichen.
Als erstes Solo-Album überzeugt dieses Werk vollkommen und wartet mit einer sehr guten Qualität auf. Ebenso hochwertig ist der moralische Wert, den Peschke da besingt und dabei sehr verständlich zu präzisieren versteht. Und auch, wenn es Menschen die der Kirche fern sind etwas zu bibellastig erscheinen könnte, denen sei gesagt, dass es hierbei nicht nur um Gott und dessen Worte geht, sondern ebenso von Menschlichkeit, Verständnis und Achtsamkeit im Allgemeinen geht.
Beim Hören dieser CD fällt auf, die Produktion ist sehr hochwertig. Audiophilen Hörern sind an dieser Stelle Kopfhörer ans Herz gelegt, denn so kommen die sehr stimmigen Arrangements mehr als gut zur Geltung und gestaltet das Hörerlebnis noch intensiver.
Website | Facebook | YouTube | Shop |
Titelliste
01. Auf eigenen Spuren
02. Aller Anfang ist schwer
03. Verbotene Früchte
04. Zwei Brüder
05. Der arme Wicht
06. Babel
07. Hab Vertrauen
08. Zehn
09. Der Laute und der Weise
10. Welch ein Ärger
11. Einfach mal so
12. Nimm dir Zeit
13. Was uns bleibt