Nach „New Living Room“ (2013) und „Slow“ (2016) setzt Olaf Sickmann seine musikalische Reise mit „Annie’s Waltz“ mit unbeirrbarer Stringenz fort. Wie auch seine Vorgänger ist das 2017er Album, dessen namengebender Titel erst zum Abschluss des dreiviertelstündigen Silberlings erklingt, kultiviert er die Monophonie. The Coromandel Jigs kann also pars pro toto für das Album gehört werden: Spielerisch, naht- und rastlos gleiten die Finger Sickmanns über die stählernen Saiten seiner Gitarre, indes der taktbeginnende Grundton zwar weiterklingt, das gesamte Album indes auf Akkorde in gewohnter Manier verzichtet.
Indes sich beim Opener die Achtel die akustische Klinke in die Hand geben, gewähren die Pausen in Sweet Breakfast und Goodbye My Friend wirkungsvolle Leerräume des Abschaltens und Wirkenlassens. So präsentiert Sickmann sein aktuelles Album mit neuen Titeln in gewohnter Manier: In sich ruhend – wie sein Urheber. Eine Hommage an kreative Integrität und die unglaubliche Kraft solistischen Schaffens. Technisch meisterlich und in seiner Wirkung grundlos bescheiden.
Titelliste
- The Coromandel Jigs
- Sweet Breakfast
- Goodby My Friend
- Early In The Morning
- North Music
- Sad Man From Dublin
- Weather In April
- Deep In The Night
- Classic In The Country
- Light As A Feather
- Annie’s Waltz (feat. Anja Sickmann)