Wie schon bei seinen Vorgängern, so unter anderem „New Living Room„, setzt der schier unerschöpfliche Kreativling und mindestens einmal jährlich veröffentlichende Olaf Sickmann seinen Spieltyp der Monophonie auch auf „Slow“ fort. 13 Instrumentalstücke auf einer Dauer von 42 Minuten eint der Silberling, der weiterhin auf geschlagene Akkorde verzichtet. Mit weiterhin gelassener Beharrlichkeit strömen die Melodien Takt um Takt aus den Fingern der nie ruhenden Greifhand. Einzig nachklingende Basssaiten erzeugen einen Eindruck von Akkordklang. Es ist ebendiese Form inneren Ruhens oder Angekommenseins, die Sickmanns Stil ausmacht. Zwischen Beharrlichkeit und gemäßigten Tempi entspannt der Mann an der Gitarre dennoch Spannungsbögen, die Brachial-Sound-Gewohnten gewiss zu subtil sein dürften, indes sie Freunden wohlfeiler Nuancen Freudenschauerliches in den Gehörgängen jagen.
In drängenden Zeiten selten intensiv und leidenschaftlich kultivierten Genusses, bietet „Slow“ ein Stück Entschleunigung vom Alltag. Ein Klangmeer nimmermüder Melodien, die ästhetisch belegen, wie das Ende der Entfremdung klingen mag.
Titelliste
- May Waltz No.1
- November Monday
- Lisa Loves Pancakes
- Café Rialto
- Evening Song
- The End Of Summer
- Slow
- The Walking Lights
- Pictures From New England
- Welcome To Sailing City
- The New Bike
- May Waltz No.2
- Harry’s Head