Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das Album Far Better Days von Malinky bekommen habe. Seit 1998 stehen sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten und haben mich dabei seit vielen Jahren mit ihrer Musik begleitet. Die vier schottischen Musiker kommen aus Edinburgh und Glasgow. Sie spielen traditionellen schottischen Folk und das in einer grandiosen Einfachheit mit viel Gefühl und Spielfreude. Die Band gibt nicht nur in Großbritannien Konzerte, sondern auch in vielen anderen Ländern und kommt im Mai 2016 nach Deutschland. Dort wird man mich mit Sicherheit auch auf einen Konzert finden. Nun aber zur CD.
Mit Tarves Parish beginnt das Album und taucht in die Musik des Quartetts ein. Ein schönes Stück bei dem traditionelle Musik und die Stimme von Fiona Hunter perfekt zusammengefügt wurde. Im Kehrreim kommt dann noch der männliche Part hinzu. Im Anschluss an den Opener folgt Young Lad. Dieses Lied aus dem Altertum kommt aus dem Nordosten von Schottland und wurde 1776 in einer Liedersammlung niedergeschrieben. Es schließt sich musikalisch dem ersten Song an und wird mit viel Gefühl vorgetragen. Ein ruhiges Stück, das einem seine Gedanken schweifen lässt. Wunderschön kommt auch The Twa Sisters daher. Den Gesang übernimmt Steve Bryne zu dessen Stimme sich Geige, Whistle, Gitarre und Cello gesellen. Ein Lied, bei dem alles passt: Rund und hörenswert.
Mein persönliches Highlight ist die mitreißende Ballade Son David, in der es um Brudermord geht. Fiona Hunter beginnt zu singen und im Hintergrund hört man leise ein Harmonium spielen. Im Kehrreim kommt noch der Gesang ihrer Musikkollegen dazu. Große Sangeskunst mit einem Instrument im Hintergrund, das nicht von den Stimmen ablenkt und einem ans Herz geht. Kann man in einem Lied mehr Gefühl und Sehnsucht legen? Ich glaube nicht. Für mich zu Recht das beste Stück auf dem Silberling.
Es ist nicht nur Musik zum Träumen und dahin schwelgen auf der CD. The Moss O Burreldale/Lady Mary Ann ist ein Beispiel für tanzbare Musik. Zwei Stücke wurden hier zu einem Song zusammengefügt und in der Musik kommt die ganze Fröhlichkeit und Spielfreude rüber. Hier kann man sich schön austoben. Ein Stück möchte ich noch erwähnen, dass mir auch sehr gefällt, The Wild Geese. Zartes Gitarrenspiel das von Geige, Cello und Flöte untermalt wird und die Stimme von Steve Byrne rundet das Werk ab. In dem Lied geht es um die Reise der Wildgänse aus dem Norden, die gegen Wind und Wetter kämpfen müssen. Ein schöner Abschluss des Albums, welches mich beeindruckt hat.
Eine absolute Kaufempfehlung für alle, die einfachen traditionellen schottischen Folk hören und mögen. Die Stimmen und Musik haben Volumen und in beides wurde viel Gefühl und Emotionen reingesteckt. Auch wenn es ein eher ruhiges Werk ist, bekommt es durch schnellere und tanzbare Passagen genügend Abwechslung . Kurzum, Musik zum Genießen, Träumen und für die Seele. Die Tage werden kürzer und wie jedes Jahr steht unverhofft Weihnachten vor der Tür. Mein Tipp geht also dieses Jahr ganz klar an Far Better Days.
Ich gebe dem Album 8,5 von 10 Punkten!
Titelliste
- Tarves Parish
- The Brisk Young Lad
- The Twa Sisters
- The Fairy King’s Courtship
- Son David
- The Moss o Burreldale / Lady Mary Ann
- The Bonnie Hoose o Airlie
- Edzell’s Bonnie Braes
- Long Cookstown
- The Term Time
- The Wild Geese