Auf ihrem neuen Album ,,Auf dem Sprung‘‘ zeigt sich die Hamburgerin Janina von zwei Seiten. Das im Mai erschienene Album fasst 12 Titel, von denen 2 in englischer Sprache verfasst sind. Das Werk wartet mit vielen Stilelementen auf, darunter nicht nur Pop, Rock, sondern auch Soul und das ein oder andere mal hört man auch mal Chanson und Funk in den Arrangements.
Was hier etwas jazzig beginnt, bleibt nicht lange so, denn das neuste Werk der Liedermacherin ist sehr vielfältig. Janina bewegt sich gesanglich zwischen makellosen und ausdrucksstarkem Soul, rockigen Gesangspassagen und gefühlvollem Pop. Sobald es in die Richtung Soul geht, stellt Janina das Können ihrer Stimme unter Beweis. Bereits der zweite Titel ,,Take me over‘‘ könnte einem Bond-Film entsprungen sein und brilliert durch souveränen Gesang und tolle Arrangements.
Allerdings macht der soulige Sound nur einen Bruchteil vom Album aus, denn der Silberling ist sehr kontrastreich. Titel wie ,,Deep Pression‘‘ und ,,Ich hab Bock‘‘ sind geprägt von Gesangsattüden a la Jennifer Rostock und wirken durch die funkigen Beats anfänglich wie ein totaler Stilbruch zu dem vorher gehörten Titeln. Wer sich allerdings auf die CD einlässt, wird feststellen, dass eben diese sehr starken Genre-Unterschiede Janina als Künstlerin ausmachen. Ihrem Motto Janina rockt wird sie definitiv gerecht, aber ebenso zeigt sie eine sehr zarte Seite die durchaus bewegt.
Ihre Texte sind gefühlvoll, treffen den Zahn der Zeit und erzählen von Liebe, falschen Versprechungen, aber auch den eigenen Erwartungen und Hoffnungen vom Leben. Allerdings lässt Janina es nicht nur dabei, sondern erhebt die Stimme auch mal für Kritik in Liedern wie ,,Soundsystem‚‘.
,,Auf dem Sprung'' ist ein Album für alle die den Einheitsbrei des deutschen Pop im Radio mit den immer wiederkehrenden Gedudel satt haben, denn die Hamburgerin schafft es Themen wie Liebeskummer dank gut gewählter Worte und vielseitiger Instrumentaliserung so zu vertonen, dass man gerne hinhört. Auch wer sich mit Großstadtslang und rockigen Gesangsattiüden schwertut, muss nicht auf das Album verzichten, sondern einfach betreffende Lieder skippen. Allerdings ist das Album als Gesamtwerk schon gut, so wie es ist.
Was auf der CD gut arrangiert ist, schafft die Hamburgerin auch ebenso gut auf die Bühne zu bringen und dies zum Teil auch nur mit akustischer Gitarre.
Alle weiteren Informationen findet ihr unter:
Homepage (Bandcamp) | Facebook | Soundcloud
Unsere Anspielempfehlungen für das Album sind : Take me over, Du rufst an, Fräulein Einsamkeit
Titelliste:
01. Der erste Tag im Sommer
02. Take me over
03. Reh im Wald
04. Deep Pression
05. Soundsystem
06. Du rufst an
07. Bei dir
08. Ich hab Bock
09. Liebe auf Zeit
10. I got what I feel
11. Fräulein Einsamkeit
12. Im Regen geboren
Großartig. Klasse Album ibei dem Sound, Stimme und Worte überzeugen. Kann ich jedem nur empfehlen. Das Werk sollte in keiner guten Plattensammlung fehlen
Das sehen wir auch so.