„BayFolk“ nennt sich die Mischung, die auf dem Silberling „OLD MILL VALLEY“ kredenzt wird. Sprachkreativlinge dürften schon an der Benamsung ihre helle Freude haben, denn die Kontraktion aus „Bayern“ und „Folk“ führt zu einer Fusion, die ebenso die Bay Area bei San Francisco beschreibt. Und diese namentliche Gleichartigkeit ist Programm.
https://www.youtube.com/watch?v=zlz-YsdSMS4
Aus dem bayrischen Herzen, München, stammend gibt sich Rainer Gärtner, der sich hinter IMPALA RAY verbirgt, betont nicht musikantenstadelnd und eröffnet, vom Grillenzirpen des großelterlichen Gartens umrahmt, sein Album mit dem Namensgebenden Titel, Old Mill Valley. Mehrstimmig tönt über dem akustischen Bild der weitläufigen Lagerfeuer-Prärie-Idylle, eine spiritualartige Eigenkomposition, die ebenso eintönig wie bannend ist.
https://www.youtube.com/watch?v=TTC6c0KrlVs
Mit My Last Goodbye werden indes heitere Töne angestimmt, gleichwohl eine subtile Melancholie das gesamte Album durchzieht. Mit dezentem und glasklar tönendem Banjo, einer wehleidig durch die Strophen schluchzenden Geige und neuerlich einem vielstimmigen Gesang entführt das Knacken des brennenden Holzes in ein ureigenes Gefühl von Fern- und Heimweh.
https://www.youtube.com/watch?v=V6FVnKn0IwI
Auch The Gambler offenbart den Grundduktus des Unangekommenen. Mit celloesken Klang entfaltet sich ein Streicher im Hintergrund, indes die Gitarrensaiten in bester Singer-Songwriter-Manier um die Wette schnarren. Das Pathos des Fernwehs bleibt dem ganzen Album erhalten. Womöglich offenbart sich in „OLD MILL VALLEY“ zwischen Orgelsound, Schlagzeug, Ukulele, Tuba und den übrigen ein Stück Weltmusik, das von allen nationalen Gegebenheiten abstrahiert und im urbayrischen, musikalischen Obergrund ein internationales Verständnis von Musikalität etabliert.
Titelliste
- Oly Mill Valley
- My Last Goodbye
- The Gambler
- 10 & 1
- White Palms
- Wild Winds
- Tides Are Changing
- Diego’s Daughter
- Go Bay Bridged
- For Her & Him