Endlich ist es wieder soweit! Nach dem letzten Album Devil’s Dozen (2016), erschien am 08.03.2019 das lang ersehnte, neue Album von Fiddler’s Green: ,,HEYDAY“. Seit ca. 30 Jahren sind die fränkischen Speedfolker nun schon dabei und auch ihr 14. Studioalbum zeigt, dass sie offensichtlich nicht vorhaben, es mit zunehmendem Alter ruhiger angehen zu lassen. Im Gegenteil, die Musiker haben auf der neuen Platte Songs festgehalten, die einerseits typisch nach den Fiddlers, andererseits sehr frisch und neu klingen.
Nach einem kurzen Prelude geht es auch direkt schwungvoll los mit „The Freak Of Enniskillen“ gefolgt von „No Anthem“, das als erste Singleauskopplung bereits vorab viele Liebhaber gefunden hat. Auch wenn es (vorallem inhaltlich) durchaus punkig daher kommt, ist das Lied für meinen Geschmack etwas zu weich für die Message die es transportieren soll.
Wirklich interessant wird das Album ab dem Lied „Limerick Style“, welches mit untypischem Gesang, in völlig unirischem Stil daherkommt. Über das eingängige „Farewell“ kommen wir dann zu „Born To Be A Rover“, ein Song der definitiv Live-Hit Potential hat, mitgesungen werden muss und durch treibende Rhythmen gepaart mit folkiger Leichtigkeit äußerst viel Spaß macht. Diese kraftvolle Leichtigkeit wird auch in den nächsten Titeln beibehalten, bis schließlich folgt, was auf keinem Irish-Folk-Album fehlen darf: Das Traditional. Die Fiddlers haben den Liedern der Vergangenheit stets ausgiebig gehuldigt und überraschen uns diesmal mit einer eigenwilligen Version des Shantys „John Kanaka“. Mit dem Titeltrack „Heyday“ geht es dann auch schon, mit unvermindertem Schwung, auf die Zielgerade des Albums. Auch „Steady Flow“ gibt noch einmal ordentlich Gas, ehe das ruhigere „Together As One” der Platte, ein angenehmes Gemeinschaftsgefühl weckend, einen formvollendeten Abschluss verleiht.
Besonders wird „HEYDAY“ vor allem durch die kleinen Details, die sich durch das Album ziehen. Die Chöre, mit denen beispielsweise „Sláinte“ auftrumpfen kann, seien da genannt, ebenso die Becherklänge bei „John Kanaka“. Fiddlers Green liefern uns, wie nicht anders erwartet, erneut ein Album voller Speedfolk-Hörgenuss zum Mitsingen, Tanzen und Sorgen vergessen. Die Extraportion Punk kommt, zumindest auf der Deluxe-Edition, ebenfalls nicht zu kurz. Meine Empfehlung lautet daher: anhören, kaufen, und vor allem die Fiddlers live sehen geh’n!
Titelliste:
01. Prelude
02. The Freak Of Enniskillen
03. No Anthem
04. Limerick Style
05. Farewell
06. Born To Be A Rover
07. The Congress Reel
08. Sláinte
09. Better You Say No
10. Cheer Up
11. One Fine Day
12. John Kanaka
13. Heyday
15. Steady Flow
16. Together As One
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