Auf einer Länge von 45 Minuten präsentieren Dry Dudes mit „Fairytale“ eine insgesamt vornehmliche popeske Scheibe, deren Gesangsduktus in leidenschaftlicher Emotionsbetonung an Boyce Avenue erinnert. Dreams ruft pop-adäquate Inszenierungscharakterisika auf den Plan: schluchzende Gesangsattitüde, steril-weiblicher Hintergrundchor im leidenschaftsgebeutelten „Ahhhhhhhh“-Zergehen, Gitarre und Bass im rhythmischen Unisono.
Wrong Man hingegen präsentiert sich mit synthetischem Rhythmus, fluffigen Gitarren-Beats und dem gleichen Gesangsmodell seines Vorgängers. Ein My frischer im Gesamtklang. So setzt sich das Album über She, The One bis hin zum Namengeber Fairytale fort. Man kann weder Band noch Album vorwerfen, das sie sind, was sie sind: Treffliche Pop-„Poeten“, die in englischer Sprache ihren deutschsprachigen Kollegen in Inhaltstiefe und Musikalität in nichts nachstehen. Die Bemusterung durch ihr Label Timezone scheint indes befremdlich. Folklore-, Singer/Songwriter- und ähnlichartigen Genre-Hörern wird „Fairytale“ nicht unbedingt zusagen. Freunde gepflegter Pop-Musik werden indes ihre Freude mit dem Album haben.
Titelliste
- Dreams
- Wrong Man
- Nobody’s Perfect
- Runaway
- She
- That Was Love
- The One
- Sunset
- U!
- Safety Glass
- Fairytale