Clannad ist eine große Nummer in der Folk-Szene und steht seit 1970 auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Sie kommen aus dem Norden Irlands genau aus County Donegal. Der Name Clannad bedeutet Clann as Dobhair – Clan aus Dobhair – und ist der irische Name für Gweedore, aus dem die Band stammt. Moya Brennan ist das bekannteste Mitglied der „Familienband“, auch als Solokünstlerin sehr erfolgreich und wirkt auch bei anderen Musikprojekten mit. Das nun 18. Album von Clannad Nádúr (Natur) möchte ich euch heute vorstellen. Sechs Lieder werden auf Englisch und fünf in Irisch gesungen, eines ist in Englisch und die letzte Textpassage in Irisch. Bei dem ersten Video werden alle Songs für ungefähr eine Minute angespielt.
Der größte Teil der Songs auf der CD sind Clannad-typisch ruhig gehalten und so verwundert es auch nicht, wenn der Opener, Vellum, auch einer ist. Sehr sacht beginnt die Musik zu spielen, die Stimme von Moya Brennan und der bekannte chorähnliche Hintergrundgesang gesellt sich hinzu. Diese Art des Singens macht Clannad unverwechselbar. Auch ein schönes verträumtes Lied ist Lám ar Lámh. Bei diesem Instrumentalstück beginnt vorsichtig und ruhig eine Harfe zu spielen und ab der Mitte des Stückes gesellen sich Pö a Pö (wie der Hamburger sagt) weitere Instrumente hinzu, so dass abschließend eine wunderschöne Melodie erklingt. Es ist schon ein Genuss, diese langsamen Songs zu hören.
Auf dem Album sind auch drei Stücke, die in die Beine gehen, aber auch nicht zu sehr vom Konzept der Band abweichen. Rhapsody na gCrann und A Quiet Town haben einen satten, fröhlichen Sound, der mit der Stimme von Moya Brennan eine wunderbare Einheit bildet. Die Leichtigkeit der Musik steckt einen gleich an und der Gesang wurde dementsprechend angepasst.
Der schönste Titel auf der Scheibe ist für mich The Fishing Blues, der dritte, zum Tanzen ansteckende Song. Hier vereinen sich drei Musikrichtungen: Blues, Folk und ein wenig Country. Dieses Lied könnte ohne weiteres im Radio gespielt werden und würde die Hörer begeistern. Die Instrumente wurden harmonisch miteinander abgestimmt, nur die Mundharmonika spielt etwas lauter, was jedoch zum Charakter der Musik passt. Der Gesang macht das Stück vollkommen und passt wie die Faust aufs Auge.
Nádúr ist ein ruhiges Album, obwohl zur Natur auch mal ein Sturm gehört, aber das liegt nicht in der „Natur“ von Clannad. Sie bleiben auch über 40 Jahren ihres Bestehens im Großen und Ganzen ihrer Linie treu, auch wenn der Silberling schon etwas moderner daherkommt. Die CD ist es wert, gekauft zu werden, vor allem wenn man auf ruhige irische Musik steht. Irgendwie spiegelt sie auch die Ruhe und Lebensfreude der Irren wieder, denn neben vielen ruhigen, verträumten Stücken sind auch einige fröhliche und tanzbare Lieder drauf.
Titelliste
- Vellum
- Rhapsody na gCrann
- TransAtlantic
- Turas Dhómhsa chon na Galldachd
- Brave Enough
- The Fishing Blues
- Lámh ar Lámh
- Tobar an tSaoil
- The Song in your Heart
- A Quiet Town
- Hymm (To Her Love)
- Setanta
- Cití na gCumann