The Mockingbird Men so nennt sich die noch junge Formation aus Dresden, die sich 2014 aus verschiedenen Sessions heraus gebildet hat. Die Gründungsmitglieder der Band haben sich dort kennengelernt und gemeinsam die Idee dann in die Tat umgesetzt und eine Band gegründet. Zu fünft gestartet verließ ihr Sänger ein Jahr später aus beruflichen Gründen die Band. Seitdem sind sie zu viert unterwegs und haben nun, nachdem sie 2014 eine EP „Across the rolling sea“ veröffentlicht hatten, ihr erstes Album herausgebracht, das den Titel „Back in the Port“ trägt und aus meiner Sicht für ein Erstlingswerk schon sehr facettenreich daher kommt. Mir ist es gleich ins Ohr gegangen. Die zwölf Tracks sind eine Mischung aus Tunes, drei eigenen Songs und einigen schon altbekannten Stücken. Musikalische Unterstützung bei den Aufnahmen haben sie sich von Musikern aus dem mittelalterlichen Folk geholt, die sie persönlich gut kennen. So hört man auf der Scheibe auch Instrumente von Faun, der Letzten Instanz oder Seldom Sober Company.
Der Sound der The Mockingbird Men wird geprägt von Akkordeon, Flutes und der Uillean Pipe, die je nach Song mehr oder weniger zum tragen kommen. Wobei der Rhythmus von Gitarre und Bodhran ein solides Fundament bildet. Die Arrangements sind im positiven Sinne durchaus verspielt und zeugen von Einflüssen der angesagten Band in der Szene. Auch die eigenen Songs überzeugen und fügen sich schön in das Gesamtbild ein. Der Opener des Albums ist the Bonnie Ship Diamond als leichter verspielter Song über ein Schiff, das zum Walfang aufbricht. Spannend arrangieriert mit synkopischen Bridges des Akkordeon und mehrstimmigem Gesang. Etwas traditioneller aber recht flott kommt als zweites ein Set von Tunes daher, die dafür sorgen, dass man beginnt mit zu wippen und richtig Laune machen. Abgeschlossen wird die CD durch ein von Highland Pipes dominiertes Melodiestück, das sphärisch melancholisch den Hörer entlässt. Da träumt man sich an die irische Küste und lässt in Gedanken den Blick über die Wellen und die untergehende Sonne schweifen.
Insgesamt klingen die schon häufig gehörten Songs frisch und auf eigene Art arrangiert und die neuen eigenen Songs machen neugierig auf mehr. Will you go lassie go hat für mich ein klein wenig etwas von der Version derHigh Kings. Ich denke wir werden noch einiges von den Mockingbird Men hören und sie auch live sehen. Worauf ich ganz gespannt bin. Wobei sie derzeit in ihrem Tourplan eher den Raum Dresen abdecken.
Titelliste:
- The Bonnie Ship The Diamond
- Cooley’s Set
- Back in the Port
- Planxty Irwin
- Back home in Derry
- Follow me up to Carlow
- Petrichor
- Cad e sin don te sin
- Will you go lassie go
- Arthur Mc Bride
- Wing & Root
- Sleeping tune
Tourdaten:
18. März Paddy Foley’s, Dresden
22. April Live im Londoner, Gotha
23. Arpil Live in der Rockjungfer, Arnstadt
01. Juli Irische Nacht, Schloss Rochsburg
15. Juli Irische Nach, Schloss Weesenstein
27. September Live in Moist Corner, Suhl
17. November Live im Gleis 1, Waldenburg