Zwölf Jahre Bühnenerfahrung als Frontsänger der Alternativen Rockgruppe Torranado hat der 29-jährige James Ocean bereits auf dem Buckel, als er sich entscheidet, dass es Zeit für etwas Neues sei. Seitdem widmet sich der Singer/Songwriter eigenen Projekten, die Ihren vorläufigen Höhepunkt in seinem ersten Soloalbum Paint your perfect Day finden. Elf Songs irgendwo zwischen Pop und alternativem Rock bieten neben vier Coverversionen bekannter Pop Songs ein emotionales Stelldichein, in dem James Ocean uns nicht nur seine Gedanken preisgibt, sondern sich hauptsächlich durch Verarbeitung, Aufbruch und Verlust seiner großen Liebe musikalisch inspirieren lies. Emotionaler und persönlicher hätte es nicht werden können.
//Lift me //Put me in a Place where you can hear me //Go to a place where you are near me// Start to enjoy and feel me.
Neben den kompletten Songtexten im Booklet findet sich diese Aufforderung passend direkt als Druck auf dem CD Lable und stimmt somit bereits vor dem ersten Ton auf Kommendes ein.
Come Down eröffnet dann mit kehliger Stimme die Reihe der Botschaft an alle da draußen, die sich nicht unterkriegen lassen sollen. Poppige Rhythmen dominieren, werden aber, wie in allen anderen Songs, immer wieder durch vereinzelte Elemente wie durch die Begleitung einer Akustikgitarre aufgewertet und sorgen für etwas Abwechslung.
Ein wenig klagend, treibend und eingängig im schönen Klaviergewand dagegen Dreams we´ll never share. Ein Song über einsam durchwachte Nächte und nicht geteilte Träume. Jeder, der diese Nächte kennt, wird sich darin wiederfinden können.
Video Games wird im Gegensatz zu dem Original von Lana del Ray mit mehr Tempo gespielt und bekommt eine interessante instrumentale Ebene. Zusammen mit dem rauen und eindringlichen Gesang eine sehr gelungene Interpretation.
Klare Songstrukturen und das Paket aus Melodie, Stimmfarbe, Melancholie und Zuversicht haben mich im ersten Drittel überzeugt und auch die Cover Version von Budapest weiß zu gefallen. Leider lässt das Album zum Ende hin etwas nach und in der Gesamtbetrachtung wirken Songstruktur und Melodie meist unauffällig. Die durchweg eher ruhigeren Interpretationen sind prädestiniert dafür bei einem gemütlichen Essen ebenso unauffällig im Hintergrund zu laufen, was im geeigneten Rahmen aber durchaus von Vorteil ist. Trotzdem, ich hätte mir etwas mehr Farbe gewünscht. Es müssen ja nicht immer die Sonnenblumen von Van Gogh sein, aber neben Schwarz und Weiß bietet das Spektrum der Farbpalllette doch eine Menge mehr Möglichkeiten, als das durchaus vorhandene Potenzial auf diesem Album zugelassen hat.
Titelliste:
- Come Down
- We Are Alive
- Tell Me Why
- Do The Best
- Lovely Day
- Dreams We´ll Never Share
- Say Goodbye
- Video Games
- Wild Horses
- Just A Minute Away
- Budapest (Bonus)