Schon öfter ist unser einer auf der A8 Richtung München an der Marktgemeinde Zusmarshausen vorbeigefahren, wirklich wahrgenommen hat man die Autobahnabfahrt aber nie. Diesmal aber hieß es eben dort Blinker setzen und ab zum Schlossfest Zusmarshausen. Schon lange sind wir Fans der Band Acoustic Revolution und auch der Weiherer ist uns vor ein paar Jahren beim Folk in Braunsbach positiv in Erinnerung geblieben, warum also nicht mal in Zusmarshausen vorbeischauen? Beim Schlossfest Zusmarshausen handelt es sich im Grunde genommen und ein kleines regionales Stadtfest. Ein paar Stände heimischer Firmen, traditionelles Handwerk, ein paar kleine Bühnen, diverse Essenstände und viele heimatliche Gefühle beim munteren Zusammensein der Stadtgemeinschaft. Für uns alles interessant anzusehen, aber die Runde rund um das Schloss war schnell gemacht.
Mit etwas Verspätung stand kurz nach 20 Uhr der Weiherer auf der kleinen Bühne im Schlosshof und begann sein Soloprogramm. Weiherer ist ein niederbayrischer Liedermacher, ganz in der Tradition eines Hans Söllner oder Konstantin Wecker. Von der ersten Ansage an hatte er das Publikum auf seiner Seite. Themen wie der kostenlose Eintritt und die entsprechende Qualität seines Auftrittes oder seine bekannten Geschichten und Songs über Verkehrsminister Alexander Dobrindt oder Brunsbüttel überzeugten die Leute vor dieser kleinen Bühne. Es ist immer wieder beachtlich, wie ein einzelner Musiker mit politischen und gesellschaftskritischen Themen die Leute fesseln bzw. in seinen Bann ziehen kann. Highlight war zweifelsohne einmal mehr die Geschichte über das Abfragen der Postleitzahlen an den diversen Supermarktkassen. Jeder kennt das Thema, jeder fühlt sich genervt, wenn er gefragt wird … Weiherer predigte seinen Umgang mit diesem Thema und appellierte an das Publikum einfach immer 25541 – die Postleitzahl von Brunsbüttel zu nennen. Am Ende der Geschichte stellte Weiherer treffend fest: „Brunsbüttelianer tagen beim Zusmarshausener Schlossfest, Helene Fischer des Kabaretts konzertiert dazu…“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen … es war ein insgesamt sehr gelungener Auftritt eines professionellen und sympathischen Musikers.
Weiter ging es auf der größeren Bühne mit Acoustic Revolution. Auch hier mit etwas Verspätung, aber es war noch genug Zeit bis Mitternacht – dem Ende des Auftritts. Aus beruflichen und familiären Gründen ist es in der letzten Zeit ruhig geworden um dieses sympathische Trio, umso schöner war es für uns zu lesen, dass sie in erreichbarer Nähe zu uns auftreten. Tom, Germar und Denis spielen akustischen Folk mit Kontrabass, Mandoline, Banjo, Gitarre und einem kleinen Bassdrum. Ihr musikalisches Repertoire umfasst viele eigene Lieder aber auch einige Coversongs bekannter Metal- und Rocksongs. Vor der Bühne hier in Zusmarshausen versammelten sich viele Zuschauer, zum Teil sitzend an den Bierbänken oder Stühlen, zum anderen Teil stehend und interessiert wartend. Acoustic Revolution präsentierten sich musikalisch gewohnt sicher, lustig und munter agierend mit dem Zusmarshausener Publikum. Auch wenn keine megagroße Euphorie aufkam, funktionierte der Auftritt gut. Gespielt wurden viele Songs von den letzten Alben Finally Folk oder Haunted by Numbers, aber auch Coversongs wie Hey Jude von den Beatles, die Manowar Hymne Warriors of the Word oder Nothing else Matters vom Metallica. Dem Publikum gefiel es und so war es nicht verwunderlich, dass Zugaben gefordert wurden. Gegen Mitternacht ging ein kleines aber (musikalisch) feines Stadtfest für uns zu Ende. Bleibt zu hoffen, dass Acoustic Revolution in Zukunft wieder vermehrt auf den Bühnen der Republik unterwegs sein werden.
Weiherer
Acoustic Revolution
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