Mit ,,Sing, Ye Bastards!‘‘ beweisen Tir Nan Og ein weiteres Mal, dass sie Folk im Blut haben und diesen auf eine Platte zu bringen wissen. Das Sextett aus Bayern hatte mit ihrem vorherigen Irish Folk Rock Album ,,From The Gallows‘‘ (2018) bereits ein wunderbares Werk an den Start gelegt.
Auch das neue Album präsentiert sich mit insgesamt 13 Tracks wie gewohnt mit traditionell irischen Klängen und reichlich Rock. So fügen sich traditionelle Irish Reels hervorragend in gelungene Eigenkompositionen ein und sorgen für mächtig Laune.
Es beginnt episch. ,,Fear Gorta‘‘ gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was den Hörer auf der neuen Platte erwartet. Mit fixem Rhythmus, feinem Arrangement und mächtigem Gesang erklingt so der Opener und geht dabei schnell ins Ohr.
Was mich an dem Album unter anderem sehr begeistert, sind die Kontraste, die sich wunderbar zusammenfügen. So beispielsweise im Titel ,,The Wanderings of Oisin‘‘, wenn sich Kick Drum, Geige, grandios rockige Bass-Gitarre und Whistle einen kleinen Instrumentalpart teilen. Eine ausgezeichnete Mischung aus beiden Welten des Irish Folk und Rock. Zudem ist das Spektrum der verwendeten traditionellen Instrumente groß, sodass Sing, Ye Bastards eine schöne Vielfältigkeit bekommt. Dies gibt jedem Song das gewisse Etwas und vor allem: Spaß zu hören.
Die Platte mag zwar hauptsächlich von schnellen Rhythmen leben, aber auch ruhige Momente finden auf ihr Platz. ,,Sea of Sorrow‘‘ ist der vorletzte Titel des Albums und sorgt zu weilen für ein bisschen Gänsehaut, wenn Streicher und Gesang auf eine ganz andere Art als bei den vorherigen Titeln zum Tragen kommen.
Der letzte “offizielle“ Titel der Band ,,The Song Remains‘‘ ergreift ebenso, jedoch tut er dies wieder mit mehr Tempo. Ein Lied zum Nachsinnen, festhalten und erinnern.
Moment, sind wir schon am Ende? Nein, denn diese Platte bringt zwei Bonustitel mit sich, doch diese sind uns keine Unbekannten! ,,O‘Hanlon‘s Last Words‘‘ und ,,The Firestorm‘‘ sind Lieder vom Albumvorgänger ,,From The Gallows‘‘. Allerdings sind diese diesmal nicht von der Band selbst eingespielt worden, sondern von den beiden befreundeten Bands Harmony Glen (O‘Hanlon‘s Last Words) und The O‘Reilly‘s and the Paddyhats (The Firestorm). Beide sind wahnsinnig gut gelungen.
,,Sing, Ye Bastards‘‘ bewegt Füße und Geist und brilliert dabei mit dynamischen und virtuosen Arrangements. Es ist ein Album, das Geschichten erzählt und dem Hörer dabei hörbar zuprostet. Rundum ein weiteres grandioses Werk von der Band aus Bayern, das qualitativ lässig mit dem Schaffen von den Größen der Folk Szene mithält und dabei das Beste aus Rock und Irish Folk vereint.
Eine Empfehlung? Definitiv? Ein Muss? Für Freunde des Folk Rock schon fast ein Muss!
Sobald es wieder möglich ist, empfehlen wir jedem der die Chance hat, die Band einmal live zu erleben!
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Titelliste:
01. Fear Gorta
02. Last Order
03. Maelstrom
04. The Wanderings of Oisin
05. Green Pill
06. We‘ve been everywhere
07. Sláinte
08. I Sold My Soul
09. Stone Cold Heart
10. Sea of Sorrow
11. The Song Remains
Bonustitel:
O‘Hanlon‘s Last Words (by Harmony Glen)
The Firestorm (by The O‘Reilly‘a and the Paddyhats)