Grade erst erblickte das neue Album die Boxen der Welt und schon tourt es mit seinen französischen Schaffern auf die bundesrepublikanischen Bühnen. Inwiefern der Albumtitel einem Formationssterben vorgreift, wage ich nicht zu beurteilen. Fest steht, dass die Aufmachung des Albums und sein aufwendig illustriertes, vielseitiges und durch kunstvolle Bebilderung und handschriftliche Texte angereichertes Äußeres einer gedenktafelnen Optik sehr zuträglich ist.
48 Minuten Spielzeit in 13 Titeln werden durch When I Ride eröffnet, das allen Ersthörern klarmachen dürfte, das stilistisch zwischen psychodelischen Liedermacherklängen, Blues- und Countryeinflüssen, aber ebenso jazzigen und rockigen Klängen nach Gutdünken gewechselt wird. Dominiert wird das musikalische Geschehen von der Frontdame, deren Gesang gleichermaßen charakteristisch wie gewöhnungsbedürftig ist.
https://www.youtube.com/watch?v=p1mwqsmN-ts
Mit Kontrabass, Gitarren, Schlagzeug und diverser Perkussion, neckischen Details wie Maultrommel oder eine vehement vor sich hinschluchzende Mundharmonika jagt die Stimme durch Strophen und Refrains. Die vokale Dominanz bei gleichzeitiger, bereits thematisierter Sangesattitüde erweist sich über die Dauer des Albums als echter Gratmesser. Wer sich also binnen des ersten Liedes nicht in selbige verliebt, sollte die Hände lieber vom Album lassen. Allen anderen wird sich beim Hören eine illustre Mischung unterschiedlicher Spiel- und Stilarten eröffnen, deren virtuose Verabreichung einzig von der Selbstverständlichkeit der Wechsel überboten wird.
Titelliste
- When I Ride
- Reverse (Anger)
- History Of Violence
- Long Live The (D)Evil
- Milena
- Diamonds Never Die
- Ginger Joe
- Maybe A Little Lie
- Across From My Windows
- G.I. Jesus
- Back In Town
- Fire Fire
- Long Is The Night
Von Rezension und youtube-Querschnitt bin ich nun ganz angefixt. Und warte auf ein Gewinnspiel …
Das in diesem Fall nicht kommt.
Alles klar. Dankeschön.