Zuerst sieht man schimmernd rote Haare… dann hört man eine wunderbare Stimme.
Suzan Köcher singt auf unaufdringliche faszinierende Art bittersüße & unwiderstehlichen Melodien. Die nach Ferne klingen… geheimnisvoll und zugleich tröstend. Begleitet wird sie dabei von ihrer hervorragenden Band.
In ihrer Musik verbindet Suzan einen Stilmix aus staubigen Country mit Folk-Rock und einer Prise französischen Chansons zu zeitlosen Songs mit zärtlicher Melancholie… die sie mit ihrer einprägsam unaufgeregten Stimme vorträgt und die leicht wie eine Feder einem die Ohren umstreicheln… bevor sie in den Gehörgängen fest hängen bleiben.
Angehauchter Wüstenrock hört sich genau so an… so wie ihn Suzan Köcher singt/mit ihrer Band spielt. Ja… gleich hinter Düsseldorf => Richtung Solingen… beginnt Americana… dafür muss nun keiner mehr in die Mojave Wüste.
Während der letzten Jahre konnte man sie auch als Mitglied von Palace Fever live auf der Bühne sehen. Zusammen mit Blackberries- und Palace Fever-Kopf Julian Müller hat sie an den Songs gearbeitet. Nun endlich erschient im April über Unique Records ihre Debüt-EP „Blood Red Wine“.
In ihren Songs (und auch in ihrer Stimme) schwingt viel Sehnsucht mit. Vor allen „Blood Red Wine“ macht einen atemlos. Mit „Harley Davison“ begibt sich Suzan Köcher zwar auf den Spuren von Brigitte Bardot… doch ihre Stimme klingt in dem Song unaufgeregter… und macht ihn dadurch weicher. Zwei weitere Lieder kommen noch… auf „Frozen Roses“ folgt „Dandlion Fields“ und dann ist die Musik zu Ende. Leider. Viel zu schnell. Schon nach guten 12 Minuten ist einfach Schluß – und ich habe meinen Whisky noch nicht ausgetrunken.
Hört man die 4 Songs der Debüt-EP von Suzan Köcher wünscht man sich einfach mehr… vor allem mehr solcher Songs wie „Blood Red Wine“. Ich bin begeistert… und wünsche mir baldigst mehr… mehr solcher Lieder wie den Titelsong ihrer EP.
Wir hatten die Gelegenheit Suzan zu ihrer EP und zu dem was so alles passiert ist und was noch so kommt zu befragen:
1. Wie war bisher die Resonanz auf die EP?
Bislang habe ich viel positives Feedback bekommen, über das ich mich sehr freue. Es ist schön endlich meine Musik der Welt zeigen zu können.
2. Die Gigs werden immer mehr und auch größer (z.B. jetzt Open Source).
Wie gefällt dir das? Ist es stressiger?
Es ist kein bisschen stressiger – im Gegenteil. Oft sind diese Gigs auch gut organisiert und man kann sich als Musiker besser auf das Wesentliche konzentrieren. Es freut mich sehr zu merken, wie meine Band und ich weiter kommen und immer eine Stufe höher gehen können – wobei es mir dabei nicht auf „größere“ Gigs ankommt, sondern immer die Leidenschaft an erster Stelle steht.
3. Wie weit bist du mit dem Album und wann kommt es?
Tatsächlich waren wir schon lange fertig, haben uns jedoch kurzfristig entschieden noch 2 neue Songs mit drauf zu nehmen. Daran haben wir in den letzten Wochen gearbeitet und es fehlen nur noch die letzten Feinheiten. Das Werk soll im Herbst erscheinen – wann genau, verrate ich aber noch nicht.
~ o ~ o ~ o ~
Bis dahin werde ich so einen Riesenhut wie Westernhagen tragen…
werde über mir den weiten Himmel sehen… werde hinterm Joshua Tree links abbiegen… werde durch die Wüste der trockenen & lakonischen Tönen reiten… die der Wind zum Abend hin durch die Lüfte trägt und leise zum klingen bringt.
Bis ich mitten im Niemandsland endlich einen Saloon sehe… an dem ich mich auf der Veranda im Schaukelstuhl setzen kann mit einem Whisky in der Hand. Und wenn dann bei jeder Bewegung des Schaukelstuhls das alte Holz knarzt und mit der untergehenden Sonne die ersten Töne eines staubigen Klaviers erklingen… ein Schlagzeug einsetzen wird… und Gitarren Twang Twang fibieren lassen… wird eine Stimme zart erste Wörter hauchen und vom Blood Red Wine singen.
Tracklist:
01. Blood Red Wine – 03:20 (Written by Suzan Köcher)
02. Harley Davidson – 02:31 (Written by Serge Gainsbourg)
03. Frozen Roses – 02:46 (Suzan Köcher, Julian Müller & Ralf Mutz)
04. Dandelion Fields (Harp Version) – 03:48 (Suzan Köcher & Julian Müller)
(Fotos: der nöBär)