Dass Musik verbindet ist nichts neues und das ist auch gut so. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist die heute vor mir liegende CD. Waren wir bei meiner erst kürzlich veröffentlichten Rezension am Ufer des Delaware Rivers, nämlich in Philadelphia (USA), so sind wir heute auf der anderen Seite des Planeten, beim ehemaligen politischen Erzfeind. Die Rede ist von der USSR. Die Bands auf dieser Veröffentlichung stammen alle ausschließlich aus dieser Region. Diese Bands teilen nicht nur die Liebe zu irischen Musik sondern auch die Sympathie für die Dropkick Murphys aus Boston.
So wird auf dieser CD mit interessanten Coverversionen den Vorbildern aus den USA gehuldigt. Einige der vertretenen Bands sind mir zwar bekannt (Zuname, O’Hamsters, Beerocephals, The Pauki), aber der Großteil sind mir bisher gänzlichst unbekannt. Den Anfang machen Zuname mit einer sehr feinen Version des Dropkick Murphy Klassikers – Walk Away, welches für mich gleich ein absoluter Höhepunkt der Platte ist. Gleich im Anschluss das Assholes Syndicate mit ihrer Interpretation von The Boys are Back. Auch hier ein absolut gelungenes Cover.
So nach und nach reihen sich dann auch die folgenden Bands ein und covern ihre Favoriten der Murphys. Viele Songs werden in englisch gesungen aber auch einige in heimischer Sprache was die Songs aber nicht minderwertig scheinen lässt. Ganz im Gegenteil, es klingt sehr interessant und macht Spaß die Songs in russisch (ich nehme an, dass es russisch ist) an der Melodie zu erkennen. Nur das Mitsingen fällt schwerer, obwohl man den natürlichen Drang hat mitzugröhlen was die Bostoner einst sangen.
Alles in einem ein sehr gelungenes Liebhaberstück. Meine persönlichen Favoriten sind zwar gleich die ersten beiden Songs, aber auch der Rest ist eine unbedingte Empfehlung für den geneigten Celtic-Punk Fan. Dass dieses Teil natürlich in keiner Dropkick Murphys Sammlung fehlen darf, muss nicht extra betont werden. Aber auch der gemeine Musikschatzjäger und Punkrock Fan und Celtic Liebhaber, sollte hier zuschlagen.
Tracklist:
01. Zuname – Walk Away
02. Assholes Syndicate – Boys are Back
03. Думай Сам – Sunshine Highway
04. O’Hamsters – The Dirty Glass
05. FatalYear – Noble
06. Middle Class Bastards – Your Spirit’s Alive
07. Kids of the Streets – Road of the Righteous
08. Drunken Fairy Tales – Boys on the Docks
09. Riot Radio – The Thick Skin of the Defiance
10. Beerocephals – The Hardest Mile
11. Citramons – Never Alone
12. The Пауки – The Gauntlet
13. Patronage – Barroom Hero
14. TWIF – Boston Asphalt
15. Беz Фанатиzма – Pipebomb on Lansdowne
16. Real Shamrocks – Hang ‚Em High
17. City Stones – World Full of Hate
18. Квэкс – I’m Shipping Up to Boston
Und wie so oft kommt das Beste zum Schluss. Diese CD bekommt man als Download auf Bandcamp.com. Den Preis, den man für diese digitale Version bereit ist zu zahlen legt man selbst fest, nachdem man auf BUY geklickt hat. So kann man diesen Download, wenn man denn möchte, auch kostenlos bekommen. Einfach als Preis 0,00 eingeben und schwuppdiwupp ist der Download verfügbar. Ich denke aber wenn man 1 0der 2 Euro oder mehr übrig hat, sollte man die Arbeit die eine solches Projekt mit sich bringt auch würdigen.
In diesem Sinne, sehr schönes Teil und ab dafür: Download
…einfach schwuppdiwupp und Geiz ist geil.
Ich finde den Hinweis allgemein unpassend!
Wer sich nach dem Anspielen der einzelnen Tracks entschieden hat, die CD in Besitz zu nehmen, kann seinen Obolus leisten und der kann nicht bei 0,00 € liegen. Eier, Honig oder Marmelade nehme ich auch nicht einfach mit, nur weil daneben eine Kasse des Vertrauens steht.
Das ist auch eine Seite von Kultur.
Hallo Kathja,
ich verstehe deinen Einwurf sehr wohl. Muss aber dennoch sagen, dass der Hersteller selbst den kostenlosen Download zur Verfügung stellt. Ich selbst bin im Besitz einer originalen CD und finde es auch nicht sonderlich verwerflich, wenn gerade bei Projekten wie diesen die Möglichkeit dieser Inbesitznahme angeboten wird. Den Bands schadet es nicht wenn sie ihren Bekanntheitsgrad dadurch erhöhen können. Lange Rede, kurzer Sinn du hast Recht wenn du sagst, dass Kultur auch bezahlt werden muss. Aber insbesondere DIESEN Bands ist nicht damit geholfen wenn das ganze Projekt und die Idee dahinter in Vergessenheit gerät weil die vertretenden Bands niemand kennt und daher auch nicht gewillt ist dafür Geld zu bezahlen. Ich danke dir für deinen Komentar.
Slon