Mit ihrem unbenamsten Debüt legt das Berliner Aller-Welten-Trio ST. BEAUFORT einen vornehmlich countryesk zu verortenden Zwölftitler vor, der mit Gitarre, Mandoline und Banjo sowie den drei Herrenstimmen besetzungstechnisch zumeist recht überschaubar ist.
Mit Wolf werden die 45 eigenkompositorischen Minuten eröffnet und repräsentiert zugleich den grundlegenden Duktus der Formation: pickendes Banjo, das zwischen melodiösen und Akkordpassagen mäandert, Gitarre und Mandoline, die sich bisweilen im hartnäckigen Off-Beat abwechseln, indes der jeweilige Gegenüber klingend ausspielt, sowie überwiegend emotionaler Gesang, der akustisch durchaus dem Diktum gerecht wird, man müsse als Country-Musiker allerhand durchlebt haben.
So durchspielen die drei Instrumente im zuvorkommenden solistischen Wechsel die Strophen und Zwischenteile, indes die vokale Vielstimmigkeit jedem der drei Herren seine Songs auf der Scheibe einräumt. A Mercenaries‘ Band rückt einzig den Gesang in den eröffnenden Fokus, um hernach dem zuvor Geschilderten anheim zu fallen. Mit In Spades durchlebt das Trio den ersten geruhsamen Track des Albums und setzt auf Sparsamkeit sowie den subtilen Einsatz eines Akkordeons. Englischaffine Textfreunde dürften an dargebotenen Gehalten womöglich viel Spaß haben, Musikfokussierte – wie meine Person – dürften mit Titeln wie House on a Hill mehr anfangen können, die das Tanzbein zu exzessivem Bewegen anrühren.
Insgesamt ein Album also, das vornehmlich von genrenahen Konsumenten genossen werden sollte und dann in jedem Fall Freude bereiten dürfte: Ein wenig Mumford & Sons-Sound, feine Arrangements und drei Musiker, denen man ihren Sound als authentisch abkauft.
Titelliste
- Wolf
- A Mercenaries‘ Band
- In Spades
- House on a Hill
- Mountain
- Yellow Notes
- Family
- Walking the Dust
- Antonie
- Calais
- Nothing to Hide
- Out of Service