Mit „Hug a Tree“ präsentierten Birch, Pine & Oak 2015 ihr kurzes CD-Debüt, das schon viel zu lange auf eine Fortsetzung warten lässt. Mit zwei Gitarren, Ukulele, Percussion-Elementen, Piano, Stimmen sowie Whistles präsentiert das männerdominierte Duo eine stilistische Mischung aus keinerlei Schublade. In französischer Sprache klingen sie bisweilen nach Zaz, ihrem folkloristischen Impetus und diffiziler Arrangements wegen hier und da nach Mumford & Sons (vor ihrem aktuellen Album). So recht lässt sich die Formation um Frontdame Lea Bergen dennoch nicht verorten, was die Prädikation „einzigartig“ zweifelserhaben erklärt. Und so reichen sich technische Virtuosität und folkloristische Eingängigkeit wechselseitig die Klinken in die Hand. Ehe also hoffentlich noch 2017 neues CD-Material zu erwarten ist, stand Lea Rede und Antwort für uns.
Euer Name verweist auf die Auswahl eurer Lieblingsbäume. Wenn man nun der Annahme Glauben schenken darf, dass sich hinter jedem Baum ein persönliches Charakteristikum verbirgt, was wären diese bei euch? Wer ist die harte Eiche?
Richtig, wir haben unseren Bandnamen aus unseren Lieblingsbäumen zusammengesetzt. Das ist in meinem Fall die Birke, Franz mag Kiefern und Ivo die Eiche. Sucht man bei Wikipedia nach Eigenschaften dieser Bäume, so lassen sich tatsächlich Parallelen zu uns als Menschen und Musiker finden. Die Birke ist ein schnell und hoch wachsender Baum mit weichem Holz – das trifft ebenso auf mich zu. Außerdem gefallen mir die helle Rinde und die kleinen Blätter. Franz mag die Kiefer so sehr, weil sie ihn an die Bewaldung zu Dinosaurierzeiten erinnnert. Die Eiche kam eher scherzhaft ins Spiel – Franz und ich hatten nämlich nur zu zweit begonnen, Musik zu machen und Songs zu schreiben. Zu dem Zeitpunkt hießen wir Birch & Pine. Als Ivo dann dazu kam, schlug er Birch, Pine & Oak vor. Wir fanden den Namen alle top und so sind wir nun als drei Bäume unterwegs.
Da ihr noch nicht zur Gänze zum Urgestein der Folkszene gewachsen seid, bitte ich euch um ein paar Worte zu eurer Bandgeschichte: Anlass der Gründung, stilistische Selbstfindungsphasen, Veröffentlichungen?
Anlass der Gründung des Trios war ein Flohmarkt. Ivo sollte Musiker zusammensuchen, die mit ihm den Markt musikalisch begleiten. Er fragte uns an und es lief auf Anhieb so harmonisch, dass wir einfach am Ball geblieben sind. Die stilistische Findungsphase wird bei uns wohl nie abgeschlossen sein.. 😀 Wir sind so verschieden in unseren Wurzeln, dass wohl immer wieder etwas Neues entstehen wird. Franz kommt aus dem Irish Folk Punk, Ivo vom Reggae und Jazz und ich aus dem Pop-Bereich. Mal überwiegt in unseren Arrangements das Eine, mal das Andere. Das ist aber auch das Spannende an uns.
Wer der englischen und französischen Sprache weniger zugetan bist als du als Texterin, dürfte womöglich bisweilen Verständnisschwierigkeiten haben. Warum die Wahl der Sprache? Welche Inhalte bietet ihr dar?
Das Französische habe ich durch mein Studium mit in die Band gebracht. Ich mag einfach den Klang der Sprache und es ist hier ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal, eine andere Sprache als Englisch oder Deutsch in Songs zu verwenden. Spannend finde ich, wie sehr die Sprache den Sound samt Spielweise beeinflusst. In unseren zweisprachigen Stücken kann man das auch deutlich merken.
https://youtu.be/JwTKRGuJtNw
Wie würdest du euch stilistisch verorten? Ist das, was ihr heute macht, das was zukünftig zu erwarten sein wird?
Wie schon oben angedeutet befinden wir uns irgendwo zwischen Pop, Folk, Jazz und Gypsy. Wir nennen es gern Indie Folk. Das lässt uns zum Glück auch für die Zukunft alle Richtungen offen.
Ich hoffe doch, dass zukünftig noch viel von euch zu hören und sehen sein wird. Was sind eure diesbezüglichen Pläne?
Das hoffen wir auch! Wir wollen in diesem Jahr ein paar neue Songs aufnehmen, schöne Konzerte spielen und dem Publikum unsere Vielfältigkeit zeigen. Druck machen wir uns aber nicht – einfach mal sehen, wo die Reise hingeht.
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