01) Eine gängige Phrase lautet „Nomen est omen“. Demgemäß wäre dein Titel „Young At Heart“ eine Andeutung, dass du dich jung fühlst? Ist es das oder mehr?
Der Titel hat mit meinem Jungfühlen eigentlich nichts zu tun. Es gibt einen Song mit dem Titel, der hat es allerdings doch nicht aufs Album geschafft. Als Album-Titel habe ich „Young At Heart“ aber behalten. wenn ich mir die Texte angucke, passt das super als Überschrift und könnte fast bei jedem Song auch als Songtitel durchgehen.
02) Ich selbst neige beim Hören englischsprachiger Musik immer dazu, die Stimme nur als Mittel der Musik wahrzunehmen, will sagen: Ich höre den Text gar nicht. Wie wichtig sind dir die textlichen Gehalte?
Das geht mir beim Hören fast ähnlich. die Texte sind mir aber bei der eigenen Musik immens wichtig. Ich singe nicht von Einhörnern oder Elfen, es ist das gelebte Leben von dem ich erzähle. Mal unterhaltsam, mal anprangernd, mal gebrochenen Herzens, mal schwerst verliebt. Leben halt.
03) Bei Youtube finden sich auch einige deutsche Texte? Ist das ein Relikt alter Tage?
Mein zweites Album hier „Straßen Richtung Süden“ und war komplett mit deutsche Texten. Ich hielt das für eine gute Idee. Meine Sprache, unverfälscht und direkt. Aber was du bei Frage 2) schon meintest. Bei englischsprachiger Musik geht der Gesang als „Stilmittel“ durch. Bei deutschsprachigen Texten versucht man den Text zu verstehen und kann plötzlich mitreden. Ehrlich gesagt, das ging mir teilweise auf die Nerven. Deshalb singe ich jetzt wieder auf Englisch. Ich kann dasselbe sagen und keiner merkt es. Haha. Aber live spiele ich auch noch einige deutschsprachige Songs.
04) Du lebst von der Musik?
Nee, für die Musik! Weil ich nicht anders kann und weil ich es schon als kleiner Piefke wollte – Gitarre spielen.
05) Was willst du mit deiner Musik?
Weiterleben. Letztens kam mir der Gedanke, dass eines Tages meine Enkelkinder ne CD vom Opa auflegen und dann hören, was der dachte und wie er Gitarre spielte. Finde ich einen schönen Gedanken. Irgendwie. Aber trotzdem muss ich gestehen, dass ich es hauptsächlich für mich mache. Ich will nichts machen, um jemanden zu gefallen. Ist natürlich schön, wenn es trotzdem so ist. ; )
06) Wo stehst du idealtypischer und realistischer Weise in einem halben Jahrzehnt?
Auf der Bühne. Perfekt! Vielleicht schaffe ich es, von der Musik leben zu können. Ein Traum. Ich bleib dran.
07) Wie ist dein musischer Werdegang, der zu deinem jetzigen Stil führte?
Ich mach es kurz. 1989 die erste Gitarre gekauft. Mein erstes Gitarren-Riff ist von Metallica „for whom the bell tolls“. 93-96 Trash-Metal-Band, 97 Kiss-Cover-Band, dann Alternative-Rock und seit 1998 Desert-Rock mit red stoner sun, zwischendurch etwas Glam-Rock, Deutsch-Pop-Rock und seit 2008 der lonesome cowboy als Singer/Songwriter. Warum? Ich stand z.b. extrem auf diese MTV-Unplugged-Welle Anfang der 90er. warum alleine? Ich bin unabhängiger. Kann machen, was ich will, wann ich will und wo ich will.