Kaum ein Jahr nach ihrer Gründung hat FAIRYTALE ihr Debüt-Album, „Forest of Summer“, vorgelegt und zeichnet in akustischen Bildern einen klaren Kurs: Zwischen mystischen New-Age-Klängen und folkloristischen Impulsen präsentiert das Braunschweiger Trio zwölf Titel aus dem Sagenstoffen der grünen Insel.
So passte der namengebende Titel, Forest of Summer, vortrefflich in eine epochale Hollywood-Produktion. Die das Album dominierenden Stimmen von Berit Coenders und Laura Isabel Biastoch wispernd sich, vom den stählern klingenden Saiten der Gitarre, in die erste Strophe. Gleichermaßen wohlgefällig wie nicht-beliebig klingt sich der Damengesang in bewährten Terzen, indes sich der instrumentale Hintergrund zu epischer Entfaltung aufschwingt, in wuchtigen Rhythmus mündet und Gesang und Violine sich wohlfeil in den Zwischenteilen umwirken.
OIiver Oppermann, der kreative Kopf von FAIRYTALE, kleidet sich musikalisch in gefällige Unauffälligkeit. Hier und da erklingt ein popesker Bass, dann und wann ein Cello, ohne jedoch die Dominanz des Gesangs zu brechen. Und so ergibt sich ein insgesamt wohlfeiler Klangkosmos, dessen textlicher Gehalt insbesondere englischsprachigen Freunden zur Satisfaktion gereichen dürfte. Folklorefixierten Ersthörern mag bisweilen der tanzbeinblockierende Popduktus à la Corrs ein Dorn im Ohr sein.
Gleichwohl zaubert das Trio in melodiöser Eingängigkeit und technischer Versiertheit eine behagliche Intimität, die bisweilen in folkloristische Wildheit ausbricht, um nicht dem Sumpf des Wohlgefallens anheim zu fallen. Und so bieten FAIRYTALE eine gelungene Melange, die mir insbesondere an den Stellen zusagt, an der die seichten Fahrwasser zugunsten virtuoser Spielfreude und leidenschaftlicher Entfesselung verlassen werden. Dieses Album dürfte also Freunden leidenschaftliche Gesangs, überwiegend gemäßigter Tempi und eingängiger Mitsingmotive das sprichwörtliche Wasser im Ohr zusammenlaufen lassen.
Titelliste
- Forest of Summer
- Cotton Hill
- Feel My Prayer
- Palace of Mirrors
- The Promise
- Upon the River’s Stone
- Tower’s Bridge
- Birds Tune
- Left in Silence
- Secret Path
- Golden Mountain
- White Rose