Ab heute ist das brandneue Album der Bostoner Dropkick Murphys überall erhältlich. Die erste von zwei für 2017 geplanten Veröffentlichungen nennt sich „11 Short Stories of Pain and Glory“ von der einige Songs (Blood, You’ll Will Never Walk Alone, Paying My Way) ja schon vor Release des Albums veröffentlicht wurden. Im Grunde kann man sagen, dass sich das komplette Album vom Style her an diesen Songs orientiert. Insgesamt wirkt dieses Album sehr ruhig, für meinen Geschmack trotz der Festival-Mitgröhl-Hymnen sogar einen Schritt zu ruhig.
Das Album wirkt wie ein sentimentaler Blick zurück auf das was mal war. Im Song „4-15-13“ verarbeiten sie das Bombenattentat auf den Boston Marathon am 15.April 2013 bei dem 3 Menschen getötet und über 250 verletzt wurden. Im Song „Sandlot“ errinnert man sich an die Jugend und es wirkt als sehnten sie sich zurück in die alten Tage. Der Sound der Band hat sich verändert und ist nicht mehr mit den ersten Alben zu vergleichen, was dem einen gefällt und dem anderen weniger. Ich persönlich zähle mich aber zur 2. Hörergruppe. Mir persönlich fehlt der Druck wie auf den Alben „The Warriors Code“, „The Gangs are Here“, „Blackout“ oder auch jüngeren Songs wie „State of Massachusetts“ oder „Rose Tattoo“ die zwar auch schon einen deutlich anderen Style aber immer noch genug Druck hatten. Die Songs des neuen Albums passen wunderbar auf Festivals, lassen sich schnell sehr gut mitgröhlen aber irgendwas fehlt. Es sind alles erstklassig arrangierte Songs und die Band hat mit Sicherheit genau diesen Style beabsichtigt und wie geplant umgesetzt. Man orientiert sich in meinen Augen weniger am Punk der alten Tage, sondern mehr am Mainstream-Stadion-Rocksound mit dem man heute Stadien füllt.
Ich habe absolut keine Ahnung was das 2. für dieses Jahr geplante Album mit sich bringen wird. Vielleicht ist es ja wieder ein bisschen mehr das, was man erwartet wenn man sich ein Murphys Album auf den Plattenspieler legt und dieses hier ist wirklich nur ein kurzer Moment in dem man innehält und emotional zurück blickt. Sollte ich damit Recht haben wäre das ein Konzept, welches ich verstehen würde und „11 Short Stories of Pain & Glory“ würde in einem anderen, einem besseren, Licht stehen. Für den Moment wirkt dieses Album zwar tiefsinnig und emotional, bis auf meinen persönlichen Anspieltipp „I Had A Hat“, aber leider sehr eintönig und ohne den entsprechenden Kick. Schade.
Ich erwarte hoffnungsvoll das geplante 2. Album dieses Jahres und wünsche mir, dass man den alten Weg nicht ganz aus den Augen verliert.