Heute fange ich mal mit dem Ende des Festivals an. Als die letzte Musik verklungen ist und sich viele auf dem Heimweg machten, fragte mich ein lieber Mensch: „Sag mal Jens, was willst du über den Abend schreiben? Der war doch der Hammer, oder? Das war das beste Folk! in die Nacht, das es je gab, oder? Ehrlich, sag mal, wie willst du diesen Hammerabend beschreiben? Wie soll das getoppt werden? Sag, was willst du schreiben?“ Und alle die dabei standen waren einer Meinung: Das war der absolute Hammer!
Aber zäumen wir das Pferd nicht von hinten auf und fangen wieder von vorne an. Ich stand noch bis kurz vor Beginn der Veranstaltung draußen, um auf den Gewinner der Freikarten, Carsten Rachler, zu warten und schon am Einlass wurden die Besucher von Mosaique unterhalten und freundlich begrüßt. So wurde man bereits ein wenig auf den Abend eingestimmt und verzaubert.
Pünktlich zur Eröffnung des Festivals war ich im Klostergarten und nach einer kurzen Ansprache durch den Veranstalter Max Heckel stand auch schon die erste Band Clonmac Noise auf der Bühne. Nach den ersten Tönen, die aus den Lautsprechern klangen, stürmten schon die ersten Tanzwütigen den Platz vor der Bühne und schnell füllte sich die Tanzfläche. Sie spielten viele traditionelle irische Stücke. Das Eis war gleich gebrochen und sie begeisterten das Publikum mit ihrer tollen Musik von der ersten Sekunde an. Ein Lied, Dat du min Leevsten büst, wurde in plattdeutscherSprache gesungen und passte wunderbar in das Line-Up der Songs. Ein grandioser Einstieg in den Abend!
Für den ersten Zwischen-Act stand Erin Circle aus Cottbus auf der Tanzfläche. Die irische Tanztruppe gehört schon zum festen Bestandteil des Festivals und begeisterten das Auditorium wieder einmal und zeigten dabei die Vielfalt des Irish-Dance. Von ruhigen bis schnellen Passagen war alles dabei. Für mich ist es immer wieder ein Augen- und Ohrenschmaus die Tänzer zu sehen und vor allem die Clicks zu hören. Der Lohn für die sehr schöne Darbietung war ein langer Applaus. Leider konnte ich kein Video machen, da jeder ganz vorne stehen wollte, um alles zu sehen. Von Erin Circle bekam ich eine Einladung in den Spreewald und dazu ein Gutschein zum Irish-Dance-Training. Diese Einladung nehme ich gerne an, fahre im Frühjahr hin und werde alles in Worten, Bildern, einem Video dokumentieren und bei Folknews veröffentlichen.
No Cash aus Spanien stand nun in den Startlöchern und eine andere Musikrichtung war zu hören. Ihre große Muse ist Johnny Cash und bei ihrem musikalischen Beitrag spielten sie viele bekannte Stücke des Künstlers, aber auch nicht so erfolgreiche. Frontmann Carlos del Pino überzeugte nicht nur stimmlich, sondern sah auch dem jungen Cash sehr ähnlich. Mit Bassistin Elena Missbassplayer und dem Drummer Jörg Völker hat das Trio das Publikum richtig in Schwung gebracht und es wurde eng beim Tanzen. Ihre Mischung aus Country und Folk hat mir sehr gefallen und gab dem Festival eine besondere Note. Es war eine tolle musikalische Darbietung und ich hoffe sie kommen mal wieder nach Deutschland.
Nachdem No Cash von der Bühne gegangen ist, war die Zeit für Mosaiques Feuershow gekommen. Die beiden Künstler zeigten ein Programm aus Feuerbändiger und Artistik. Mit verschiedensten Gerätschaften, die brennend bewegt wurden und artistischen Einlagen wie Hebefiguren wurde die Zeit bis zur nächsten Band gut überbrückt. Es war schön anzusehen, was die beiden Künstler mit dem Feuer angestellt haben und dazu erklang Musik aus dem goldenen Jahrzehnt. Der Auftritt hat die Zeit schnell vergehen lassen und schon ging es mit der nächsten Band weiter.
Nobody Knows waren nun an der Reihe und sie brachten drei Gastmusiker mit. Mit auf der Bühne standen Tabiha Harzer (Piano, Gesang), Melchior (Trompete) und Dietrich Eichenberg (Posaune). Mit dabei auch ihr neues Album Kleinstadtrhapsodien und ein Liederbuch, welche beide am Samstag ihren offiziellen Verkaufsstart hatten. Von der neuen CD spielten Nobody Knows viele Stücke und begeisterten das Publikum. Die Tanzfläche war brechend voll und man sah nur ein Meer aus Menschen, die sich zum Takt bewegten, mit sangen und jubelten. Der ganze Klostergarten wurde Schauplatz von tanzenden Folkbegeisterten. Auch Stücke wie Lorelei, Katjuscha, Word up und andere Lieder erklangen. Es war die richtige Mischung aus alten und neuen Songs und ein wunderbares Konzert. Nobody Knows kam ohne Zugabe nicht von der Bühne und wurden mit tosendem Applaus belohnt.
In der Umbaupause zeigten die Wild Pyros ihr Können und zauberten zur Musik von Nobody Knows ein Spektakel an den nächtlichen Himmel von Stendal. Ein wunderbares Feuerwerk, welches begeisterten Anklang fand.
Nach dem Sternenzauber wurde noch mal Gas gegeben und mit den Irish Bastards kam eine Speed-Folk-Band auf die Bühne. Sie heizten noch mal so richtig ein und die Tanzlust der Besucher brach nicht ab. Von ihrem Album Glorious Bastards (hier der Link zur Rezension) spielten sie viele Lieder: Hills of Connemara, Four Green Fiels, Redmond O`Hanlon usw. Ich habe sie schon auf vielen Konzerten erlebt und bin immer wieder begeistert von ihrer Leistung auf der Bühne. Bei den Irish Bastards kommt keine lange Weile auf, denn sie machen ordentlich Druck. In Gesprächen hörte ich immer wieder, wie toll die Band angekommen ist. Der krönende Abschluss des Abends war, als alle Musiker und Künstler zu den Irish Bastards auf die Bühne kamen. Zusammen sangen und musizierten sie Knocking on Heavens Door und so die Veranstaltung ausklingen ließen.
Zwei Dinge möchte ich nicht vergessen. Als Erstes Zauberer und Ballonkünstler Dalli, der es verstand die Gäste zum Staunen zu bringen und es zu verzaubern. Viele seiner Ballonkunstwerke konnte man auf dem Gelände bestaunen. Dann möchte ich auch die gastronomische Leistung würdigen. An vielen Ständen wurde man schnell und freundlich bedient, auch wenn sich manchmal eine kleine Schlange gebildet hat. Es gab vielerlei zum Essen und eine ebenso große Auswahl an Getränken. Das war eine tolle Leistung.
Und nun schließt sich der Kreis und ich komme zu meinem Fazit. Das war der Hammer und ich kann nur die Worte des lieben Menschen wiederholen: Das war die beste Folk! in die Nacht, die es je gab! Die Lokation war wunderbar hergerichtet, die Stimmung famos und die Künstler, Gruppen und Bands grandios. Vom ersten Musikstück an war die Tanzfläche voll, und erst als der letzte Ton erklang, leerte sie sich wieder. Die Leute waren alle gut drauf und sehr entspannt. Was mir immer wieder auffiel, viele hatten immer ein Lächeln im Gesicht und ein funkeln in den Augen. Was die Veranstalter dort auf die Beine gestellt haben, habe ich in der Form noch nicht erlebt. Es hat einfach alles gepasst! Selbst als der Himmel seine Pforten öffnete und es ein wenig nass wurde, störte es niemanden. Als dann am Ende die Engel weinten, weil Folk! in die Nacht zu Ende ging wurde weiter getanzt und alle ignorierten den Regen. Leider ist der größte Teil der Videos nichts geworden, da ich leider oft zu dicht an den Lautsprechern stand.
Weil der Abend in Stendal wunderschön war, machen wir von Folknews zwei Gewinnspiele. Für das erste Gewinnspiel suchen wir das lustigste und kreativste Foto mit dem Thema „Tanz, Spaß, Unsinn“. Schickt es einfach an gewinnspiel@folknews.de, Kennwort: Foto. Einsendeschluss ist der 13.09.2014. Der Gewinner ist damit einverstanden, dass sein Bild veröffentlicht wird.
Als Zweites machen wir wieder unser Such- und Gewinnspiel. Gesucht wird dieser Junge, welcher hier zu sehen ist und bei Folk! in die Nacht viel Spaß hatte. Wer sachdienliche Hinweise zur Lösung des Rätsels geben kann, schickt bitte eine Mail an gewinnspiel@folknews.de, Kennwort: Junge – Folk! in die Nacht. Zum Dank wartet eine kleine Überraschung auf ihn.
Hier noch einige Bilder von dem genialen Abend. Wer die Bilder in vollständiger Größe haben möchte, kann mir gerne schreiben.
Was für ein Abend! Und was für ein Beitrag! Ganz großen Dank, lieber Jens – für die wunderbaren Worte und schönen Fotos. (Hab gerade einen fetten Kloß im Hals …)
Hallo Gudrun,
danke für dein lieben Kommentar und es war ein großartiger Abend. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!
Liebe Grüße
Ich sitze gerade auf Arbeit und habe Pause und schon habe ich wieder das Feeling dieses wundervollen Abends, Jens vielen Dank für diesen tollen Artikel und die Fotos , es war aber auch mal wieder ein genialer Abend, heul
Hey Ellen,
der Abend wird in Erinnerung bleiben und schauen wir nach vorne, auf Folk! in die Nacht 2015.
Danke für dein lieben Kommentar.
Liebe Grüße
Ein wunderbarer Artikel für einen grandiosen Abend 😀 ! Man fühlt sich gleich wieder mittendrin ! Danke 😀 !!!!
Danke das der Artikel dir gefällt. Es war auch ein ganz großer Abend!
LG