Die Vorzeichen sahen wetterbedingt nicht gerade rosig aus, als ich mich nach Pinnow aufmachte. Gewitter mit starken Regen! Nach meinem Zwischenstopp in Wittenburg lies der Regen allerdings nach und ich fuhr in der Hoffnung weiter, dass es nicht noch mehr von oben schüttet. Pünktlich zum Beginn der Veranstaltung schien auch wieder die Sonne und von der etwas höher gelegenen „Pferdekoppel“ hatte man einen schönen Blick über Wiesen, Wälder und Seen. Pinnow und das Eventgelände liegen mitten in Mecklenburgs Natur und das ist schon eine Reise wert.
Bevor es mit der Musik losging, wurden von den Veranstaltern und Organisatoren noch ein paar Worte gesprochen und dann stand auch schon mit Coomara, in neuer Besetzung, die erste Band auf der Bühne. Joanna Scott Douglas (Vocals, Bodhrán), Jens Mencl (Bass, Mandoline, Banjo, Bodhrán), Jan Jedding (Gitarre, Vocals), Gert Woyczechowski (Perkussion), Norbert Wehde (Irische Bouzouki, Low Whistle, Bagpipes) brachten zusätzlich den Schotten Sandy Brechin (Akkordeon) mit. Über die letzten CDs von Coomara und Joanna Scott Douglas andere Band Boots or Bags hatte ich schon Rezensionen geschrieben. Manchmal sind CD und ein live Konzert der Band zwei verschiedene Schuhe, aber nicht bei Coomara.
Ihr Opener war ein wunderschönes Duett von Joanna Scott Douglas und Sandy Brechin. Mich hat dieses, doch eher ruhige Lied, gleich gefesselt, obwohl nur ein Akkordeon und die Stimme von Joanna zu hören wahr. Ich muss gestehen, es lief heute bei mir in Dauerschleife. Das zweite Stück war von der aktuellen CD plaid again Oor Bonny Scots Lads und es folgten noch einige des Silberlings, zum Beispiel Whisky & More, Bonnie Ship the Diamond und Mouth Music. Viele traditionelle und eigene, meistens von Joanna Scott Douglas geschriebene und komponierte Stücke waren zu hören. Sandy Brechin stellte mit Coomara auch seine Musik vor und man konnte hören, dass er ein ganz großartiger Akkordeonspieler ist. Er ist einer der bekanntesten in der Scene und gleichzeitig Akkordeondozent für traditionelle Musik am National Centre for Excellence.
Es war ein Ohrenschmaus den sechs Musikern zu zuhören. Traditionell schottische, irische und eigene Songs, frisch und fröhlich gespielt und mit viel Leidenschaft vorgetragen. Dieses Paket hat nicht nur mich begeistert. Sie haben es schnell geschafft, auch das Publikum zu begeistern und in ihren Bann zu ziehen. Die Stimme von Joanna hat die Musik noch veredelt. Coomara spielten ein wunderbares Konzert, dem selbst ein kurzer Stromausfall nichts anhaben konnte. Es wurde einfach weiter gespielt, auch wenn es leiser wurde, konnte man die Musik noch hören und das Auditorium dankte es mit einem Applaus. Obwohl das Konzert zwei Stunden dauerte, ging es abrupt und zu schnell zu Ende. Am Schluss des Auftrittes weinten selbst die Engel im Himmel und öffneten für ein paar Minuten das Himmelstor.
Nach einer kurzen Umbaupause war die Zeit für The Aberlour`s gekommen. Das Quintett besteht aus Klaus Adolphi (Gesang, Gitarren,Cister, Mandoloncello, Flöten, Thunderbodhran), Val Gregor (Violine, Gitarre, Percussion, Back Vocals), Kai Büttner (Bass), Matthias Schimetzek (Drums, Percussion) und Andreas Fabian (Flute, Low Whistles, Krummhorn). Sie traten zum zweiten Mal bei der Irish Night in Pinnow auf und sind hier keine Unbekannten. The Aberlour`s haben auch schon in der Kirche im Ort gespielt und so hat es mich nicht verwundert, dass sie hier sehr bekannt sind. Ihre Musikrichtung nennen sie Celtic Folk‘n’Beat oder Celtic Rock und auf der Bühne wurde es rockiger. Es war ein schöner Kontrast zu Coomara, die traditioneller spielten.
Die Musik hat mich das ganze Konzert über an Jethro Tull und andere Bands erinnert, die auch mit einer Querflöte auf den Brettern, die die Welt bedeuten, arbeiten. The Aberlour`s haben ihren eigenen Stil in denen sie Musik aus Schottland, Irland und Nordamerika in einer ihn eigenen Art verpackten. Ein Stil, der bei den Besuchern sehr gut ankam. Von ihren letzten Alben trug die Band auch viele Stücke vor: White Maid, Black`47 und Cooley`s (um einige zu nennen).
The Aberlour`s gaben ein schönes Konzert und begeisterten die Zuschauer. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, ihnen zu zuhören und zu sehen, dass das, was sie auf der Bühne machen, ihnen auch viel Spaß macht. Der Sound steckte auch viele an und es wurde mehr getanzt und geschunkelt. Eröffnet haben sie ihr Programm mit dem Titellied von Lord oft he Dance und beendet mit dem von Riverdance. Ganz großes Kino!
Wer Hunger und Durst hatte, konnte sich an den vielen Ständen versorgen und das zu guten Preisen. Es gab eine große Auswahl an Getränken, von Softdrinks bis zum Whiskey und den verschiedensten Speisen. Jeder hat für seinen Geschmack etwas gefunden und konnte sich den Genüssen erfreuen. Ich wurde immer gleich bedient und das sehr freundlich und nett, manchmal auch mit einer kurzen lustigen Unterhaltung.
Mein Fazit: Tolle Location und Atmosphäre, wunderschöne Musik. Ich erlebte einen wunderschönen Abend in Pinnow, mit vielen netten Menschen auf dem Festivalgelände. Zwei großartige Bands sorgten für die Irish Night passende Musik und die Organisatoren dafür, dass es an nichts mangelte. Das Wetter tat auch sein Gutes hinzu und es blieb trocken. Nur als Coomara aufhörte zu spielen, tröpfelte es ein wenig (die besagten Engel). Vor zwei Jahren war ich schon begeistert, von dem Abend, aber dieses Mal war es noch schöner. Alle die nicht da waren haben etwas verpasst! Nächstes Jahr bin ich wieder dabei und empfehle jedem auch nach Pinnow zu kommen. Für jeden Folk-Fan ist das eine MUSS-VERANSTALTUNG!
Gesucht wird dieses Mädchen! Eine kleine Überraschung wartet auf sie.
Gesucht wird dieses unbekannte Mädchen, welches am 05.07 auf der Irish Night in Pinnow mit ihrem Pferdchen als erstes vor der Bühne im Kreis ritt und somit allen unsicheren Tanzwilligen die Scheu nahm.
Zum Dank wartet eine kleine Überraschung auf sie.
Wer sachdienliche Hinweise zur Lösung des Rätsels geben kann, schickt bitte eine Mail an gewinnspiel@folknews.de, Kennwort: Mädchen-Pinnow.
Unter allen Einsendungen entscheidet das Los für eine weitere Belohnung.
Gemeinde Pinnow | Coomara | The Aberlur`s | Kirchgemeide Pinnow
Vielen Dank für die bildliche (und vor allem immer optimistische) Schilderung deiner Eindrücke.
Na dann heißt es wohl ab nach Pinnow im nächsten Jahr.
Danke für deinen Kommentar Sandra.
Es lohnt sich auf alle Fälle, nächstes Jahr nach Pinnow zu fahren.
Liebe Grüße