Barluath (sprich Bar-LU-ah) sind junge Folk Musiker aus Glasgow, die in ihrer dreijährigen Bandgeschichte schon viele Preise erhalten haben und nun von der Insel aufs Festland kommen und in verschiedenen Ländern Konzerte geben. Dabei machen sie auch unter anderem in Deutschland Station. Sie spielen zeitgenössischen, traditionellen Celtic-Folk. Der Pressetext von Firestone Music spricht Bände und so war mein Interesse geweckt und wir stellen euch das zweite Album „At Dawn of Day“ vor. Der Text, mit vielen Fakten kommt hier:
Zwei phänomenale Alben, unzählige ausverkaufte Konzerte in Schottland und England sowie Auftritte zusammen mit den gefragtesten Acts der Britischen Folk Scene: so sehen die ersten zwei Jahre der jungen Band Barluath aus Glasgow aus. Die sechs Musiker haben sich 2012 während ihrer Studienzeit am renommierten Royal Conservatoire of Scotland gefunden und gewannen im gleichen Jahr den Danny Kyle Open Stage Award beim international gefeierten Celtic Connections Festival. Seitdem konnte das Sextett einen Meilenstein nach dem nächsten verbuchen. Mit dem starken Lineup bestehend aus Pipes, Fiddle, Flute, Whistles, Gitarre, Bouzouki, Piano und Gesang hauchen die Sechs traditionellen Tunes neues Leben ein, entstauben alte gälische Weisen und erfinden americana und folk Songs neu. Barluath’s Sound ist frisch, jung und authentisch, die Arrangements innovativ und eigenwillig, aber nie zu weit weg von den traditionellen Wurzeln. “Source”, das erste Album der Band, wurde von Folk-Legende Phil Cunningham produziert und heimste bisher fantastische Kritiken ein. „At Dawn of Day“, das lang erwartete zweite Studioalbum der Band, erschien im Februar 2015.
Gesungen wird in Gälisch (fünf Stücke) und Englisch (vier Lieder). Mit The Big Chief und Seonaidh Meg erklingen zwei Instrumentalstücke, die mir sehr gefallen. Das erstgenannte beginnt langsam und ruhig und wird ab der Mitte schneller und tanzbar. Zum Austoben bestens geeignet. Beim Letztgenannten wechselt das Tempo im Stück. Beide Titel sind sehr hörenswert und haben von mir eine hohe Bewertung bekommen. Volle Punktzahl und das Sahnestück auf dem Album ist der zweite Track, Away from the Pits. Eine wunderschöne ruhige Melodie, die kräftige und ausdrucksstarke Stimme von Ainsley Hamill wurden hier zu einem meisterhaften Werk zusammengefügt. Ein Ohrwurm, der perfekt ist.
https://youtu.be/CoRuMDH_BKU
Ein Lied möchte ich noch erwähnen. Barluath hat einen alten Hit von Donovan, aus dem Jahr 1965 gecovert, Catch the Wind. Das Stück hat der Sänger schon ruhig aufgenommen und nun haben die Sechs aus Schottland noch etwas auf die Bremse getreten und es noch etwas langsamer eingespielt. Herausgekommen ist eine schöne Interpretation des alten Folksongs, die etwas hat.
Die Musik auf dem Album ist weder verstaubt noch folgt sie dem Rhythmus üblicher traditioneller Musik. Sie ist modern und mit Leidenschaft eingespielt worden. Alten Stücken hauchte man neues Leben ein und das im Stil von Barluath. Wunderschöne Melodien, gepaart mit der doch einzigartigen, kräftigen, manchmal auch sanften und warmen Stimme der Bandsängerin. Den Instrumentalstücken macht es Spaß zu lauschen und werden mit viel Elan und Spielfreude vorgetragen. Ich freue mich, dass ich sie mein eigen nennen darf. Wo viel Licht ist, ist aber auch ein bisschen Schatten. Was mich ein wenig stört, muss man der Gesangsausbildung von Ainsley Hamill anlasten. In einigen Liedern wird leider das Vibrato (Das Vibrato ist in der Musik die periodisch wiederkehrende, geringfügige Veränderung der Frequenz eines gehaltenen Tons. Im Gegensatz zu einem nicht vibrierenden Ton wird ein Ton mit angemessenem Vibrato als lebendig wahrgenommen. Daher findet das Vibrato unter anderem in der klassischen Musik breite Verwendung.) zu sehr eingesetzt, was mich dann etwas stört. Weniger ist manchmal mehr. Aber dennoch ist diese Scheibe zu empfehlen und wer gerne modernen Folk hört macht mit dem Kauf nichts falsch.
Ich gebe dem Album 9 von 10 Punkten!
https://youtu.be/TblotBfm3hE
Konzerte in Deutschland:
- Am Bròn Binn
- Away from the Pits
- The Big Chief
- Air Fàir an Là (At Dawn of Day)
- The Scarborough Settler`s Lament
- Donald`s
- Liberty`s Sweet Shore
- Seonaidh Meg
- Solus M`aigh (Light of Hope)
- My Hometown
- Catch the Wind