Auf dem Monatsblatt März von unserem Folk News Kalender ist die Band Crosswind zu sehen. Die vier Musiker kommen aus Nordrein-Westfahlen und stehen seit 2012 gemeinsam auf der Bühne. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten spielen Béatrice Wissing (Geige, Gesang), Mario Kuzyna (Gitarre, Gesang), Stefan Decker (Flöten, Whistles, Gesang) und Sebastian Landwehr (Gitarre, Concertina, Low Whistle, Gesang). Ihre Musik ist moderner irischen Folk und verweben diesen gerne mit Einflüssen aus den Bereichen des amerikanischen Folk und Country, zu ihrem ganz eigenen Stil. Das Konzept scheint aufzugehen, denn dieser Stil begeistert die Menschen und ihre Konzerte sind oft schnell restlos ausverkauft. Kein Wunder, denn die facettenreiche Musik von Crosswind hört sich frisch, fröhlich, frech und nicht verstaubt an. In ihr steckt viel Herzblut aller Bandmitglieder. Es ist schon ein Genuss den Songs und Tunes zu lauschen, sich einfangen und fesseln zu lassen. Das geht von flotten, tanzbaren Stücken bis hin zu melancholisch, verträumten, romantischen Liedern und Balladen. In jedem Fall ein Quartett, das eine große Zukunft vor sich hat und es mit den „Großen“ der Szene locker aufnehmen kann. Sie bereichern die Folkszene in Deutschland ungemein mit ihrer Musik. Sie versuchen keinen Stil nachzueifern und gehen ihren eigenen Weg.
Das Album Swift As A Swallow der vier Musiker haben wir euch schon vorgestellt. Es ist ein sehr schönes Werk, das ich immer wieder mit Begeisterung anhöre. Hier könnt ihr noch einmal unsere Rezension dazu nachlesen.
Die Band war so nett und hat uns dieses Mal in einem kurzen Interview Rede und Antwort gestanden.
Danke Crosswind, dass Ihr euch die Zeit nehmt, um mir ein paar Fragen zu beantworten.
Immer gerne :o)
Erzählt mir ein wenig von euch! Wie habt Ihr euch gefunden und seid auf die Idee gekommen, eine Band zu gründen, die traditionelle irische Musik spielt. Wie ist es zu dem Bandnamen Crosswind gekommen?
Sowohl Béa und Mario, als auch Stefan und Seb machen schon länger zusammen Musik. Die Band haben wir 2012 an einem Augusttag gegründet. Eigentlich wollten Seb und Stefan an dem Tag in den Zoo fahren. Weil Mario von der Idee weniger begeistert war, haben wir uns gedacht: „Ach, dann können wir doch auch einfach Musik machen.“ Béa (die an dem Tag nicht dabei war) war übrigens fest eingeplantes Bandmitglied, bevor sie selber darüber Bescheid wusste. Als wir das erste Mal zusammen Musik gemacht haben, hatte das so eine Energie, dass für uns eigentlich alle Fragen geklärt waren. Den Bandnamen zu entwickeln hat dann einige Zeit gedauert, aber auf einmal war er da und wir denken, er ist recht eingänglich.
Crosswind ist ein junges Quartett und seit 2012 steht Ihr auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Wird demokratisch entschieden, welche Lieder Ihr spielt? Gibt es Vorlieben einzelner, die auch berücksichtigt werden?
Bei uns liefern alle vier regelmäßig kreativen Input und dann entscheiden wir demokratisch. Bisher hat noch niemand einen Vorschlag gemacht, der beim Rest nicht auf „offene Ohren“ gestoßen wäre. Jeder hat so seine Vorlieben und wir sind ganz gut damit gefahren, das zu nehmen, was allen gefällt.
Wo soll die Reise hingehen? Seid Ihr bestrebt mehr eigene Sachen zu spielen und nicht so viele anderer Bands und Musiker oder soll es eine gesunde Mischung von beiden bleiben?
Ein bisschen von beidem, würde ich sagen. Wir haben unsere „Wurzeln“ in der traditionellen irischen Musik und lieben es, traditionellen Songs unseren eigenen Stempel aufzudrücken. Wir haben aber auch mehrere talentierte Song- und Tunewriter in der Band und diese Facette sind wir gerade dabei auszubauen.
2014 erschien das bisher einzige Album Swift As A Swallow von Euch, über das wir eine Rezension geschrieben haben. Ist eine neue CD in Planung oder Arbeit?
Ich sage mal, wir haben darüber gesprochen…
Wie wurde entschieden, welche Titel auf den Silberling Swift As A Swallow kommen? Zum Beispiel ist The Devil`s Ladder von Niamh Ni Charra mit dabei, die ich sehr gerne höre. Ist das die Musik/Musiker, die Ihr auch selber gerne anhört?
Wir haben glaube ich Listen mit unseren Favoriten gemacht, diese verglichen und dann festgestellt, dass wir eine große Schnittmenge hatten. Klar, Niamh hören wir auch gerne. Eine tolle Musikerin und Tuneschreiberin.
Die Musik von Crosswind ist fröhlich und sehr ansteckend. Dieses Jahr habt Ihr schon einige Konzerte gegeben und viele kommen noch. Den Auftritt in Schwerin habe ich leider verpasst. Wie laufen die Konzerte, gibt es besondere Erlebnisse und wann kommt Ihr wieder in den Norden?
Schön, dass du Schwerin ansprichst. Das Konzert steht stellvertretend für viele. Volles Haus in einer Gegend, wo wir eigentlich noch nie waren. So geht es uns seit zwei Jahren. Die Veranstaltungen sind ausverkauft und wir wissen nicht woher und warum die ganzen Leute kommen. Es muss vielleicht etwas an der Musik sein. Und wenn das die Tatsache ist, dass sie „fröhlich und ansteckend“ ist, haben wir nichts verkehrt gemacht, denke ich. Das ist übrigens etwas, was uns auch gerne außerhalb von Konzerten passiert. So gibt es Situationen, da sitzen wir in der Bahn, unterhalten uns und albern rum und merken irgendwann, dass uns alle Leute im Abteil anstrahlen. Offenbar strahlen wir in der Kombination eine Gewisse Energie aus. Neulich haben zwei von uns (die an dieser Stelle anonym bleiben) den kompletten Ruhebereich in der Wellness-Landschaft eines Hotels „unterhalten“.
Wo war bisher der schönste Auftritt? Gab es schon mal lustige Situationen auf Tour und woran denkt ihr nicht gerne zurück?
Unser schönster Auftritt? Die Frage kommt immer wieder, aber sie ist auch immer kaum zu beantworten. Sehr gefallen hat uns das Bardentreffen in Nürnberg. Ein unglaublich tolles Festival. Hunderte von Straßenkünstlern in der ganzen Stadt und tolle Acts auf den Bühnen. Das war eine tolle Zeit. Situationen mit Crosswind an die ich nicht gerne zurück denke, gibt es zumindest in meiner Erinnerung nicht. Aber wir haben einen geheimen Glücksbringer, der für uns immer alles richtet…
Mit wem möchtet Ihr einmal auf der Bühne stehen?
Das variiert mit den Idolen der einzelnen Bandmitglieder. Für Stefan kann man das in einem Wort zusammenfassen: Flook! Ein Traum, der sich dieses Jahr erfüllen wird. Ansonsten spielen wir gerne hin und wieder mit unseren Freunden von Cara zusammen. Außerdem stehen De Dannan, Emerald und die Old Blind Dogs dieses Jahr noch auf dem Programm. Aber jede musikalische Begegnung auf der Bühne hat ihren Reiz.
Was sind Eure Wünsche für die Zukunft? Was möchtet Ihr der Welt einmal mitteilen?
Ist das jetzt der Punkt, wo man jemanden Grüßen darf? Dann grüßen wir die tollen Menschen da draußen, die so verrückt sind und unsere Konzertsäle einrennen. Mehr, als dass es so weiter geht, können wir uns doch kaum wünschen.
Danke dass Ihr Euch die Zeit für mich genommen habt. Ich wünsche Crosswind alles Gute für die Zukunft.
Wir bedanken uns. :o)
Ihr seid einfach Klasse, sehr,sehr schöne Musik. Macht weiter so, Wünsche euch für all eure Auftritte viel Glück und Erfolg.
Das wünschen wir Crosswind auch!