Im Februar 2015 veröffentlichte der Liedermacher und rastlose Musiker Alexander Peppler sein Debüt „Arrive“, das über die Dauer von fünf Titeln über Ankommen, das damit verbundene Aufbrechen und Beschreiten eigener (Irr)Wege berichtet. Ob Freiwillig oder unfreiwillig in der Tradition eines frühen Bob Dylan leben seine Stücke von einer Art ansteckendem Fernweh, das zwischen subtiler Freude und schleichender Melancholie pendelt und nach kaum mehr als 18 Minuten einen großen Appetit auf mehr hinterlässt.
Das Debüt eröffnet mit I’ve Seen The World in beschwingter Country-Manier, ehe in gepresstem Tenor Strophe um Refrain vorgetragen wird. Peppler gelingt es wie nebenbei, Eingängigkeit und Monotonie zu trennen, denn gleichwohl vom üblichen Liedaufbau nicht abgewichen wird, übervorteilt das Arrangement diesbezügliche Einwände. Gen Ende, beinahe lagerfeueresk, gesellt sich dem musikalischen Stelldichein die Mundharmonika hinzu.
https://www.youtube.com/watch?v=Z8imhvzntcQ
Your Lesson, der zweite Titel, beginnt mit lautmalerischem Nebenbeigesang, der Adam Green nicht minder gut zu Ohr stünde. Nun vom Schlagzeug und Bass begleitet, zeugt der Titel von einer unbeschwerten Leichtigkeit, die Exkurse ins Moll beschwingt weglächelt. Ein sehnsüchtelndes Cello begleitet Gesang, Mundharmonika und Gitarre bei Oh Captain, der sich ganz einem wehen Bangen hingibt. Peppler gelingt mit seinem Debüt ein Geniestreich, der auf mehr und vor allem noch mehr hoffen lässt, und vereinnahmt seine Hörer über eine viel zu kurze Dauer – diese jedoch vollkommen.
Titelliste
- I’ve Seen The World
- Your Lesson
- Oh Captain
- Scars
- Promise To Come Back
Bei weniger lebendiger und Neugier weckender Besprechung seiner Debüt-Scheibe wäre wohl der Youtube-Link ungeöffnet geblieben. So aber …
Der junge Mann ist ja klasse! Danke für diese Entdeckung.