Was einst Wimbledon für Boris Becker war, ist für uns seit langem die Arnsberger Irish Celtic Rock Night – ein Ort an den man gerne jedes Jahr auf ein Neues kommt und genau weiß, was einen erwartet. Bereits zum achten Mal fand am vergangenen Samstag im GVU-Heim dieses Event statt und es war zweifelsohne das Highlight der vergangenen acht Jahre. Neben den Lokalmatadoren Muirsheen Durkin and friends spielten dieses Jahr zwei absolute Top Acts der Folkpunk Szene auf dieser Veranstaltung – The Rumjacks aus Australien und die junge aufstrebende Bostoner Band Mickey Rickshaw. Gegen kurz nach 19 Uhr haben wir diesen mittlerweile sehr ehrwürdigen Ort betreten und alles war wie immer. Passende Dekoration an den Wänden, die geöffnete Bar am hinteren Ende dieser kleinen Halle und natürlich viele bekannte Gesichter in der Halle und im Backstage Bereich.
Bereits 19:45 Uhr begannen Muirsheen Durkin and friends mit ihrem Auftritt, dieses Jahr etwas kürzer als die Jahre zuvor aber nicht minder schlecht. Ich kann mich noch sehr gut an die Anfangsjahre erinnern und wie jedes Jahr muss ich sagen, dass die Jungs und Mädels von Jahr zu Jahr besser werden. Das sehr sympathische an der Band ist, dass sie vieles auf der Bühne einfach nicht so ernst nehmen. Handwerklich passt das immer wieder, aber es braucht keine Kreuze auf dem Boden oder ähnliche Hilfsmittel um eine tolle Show abzuliefern. Da sich unter den Zuschauern immer viele Bekannte und Freunde der Band befinden, war die Stimmung wie jedes Jahr fantastisch – es wurde mitgesungen, getanzt und die von der Band „gesponsorten alkoholischen Getränke“ waren wie immer willkommen und schnell weg getrunken. Insgesamt ein gelungener Auftakt und gute Anheizung für die zwei folgenden Topacts.
Nach einer kurzen Umbaupause betraten die Jungs von Mickey Rickshaw die Bühne und vom ersten Ton an war klar wo die musikalische Reise die nächsten 75 Minuten hingeht – „volle Kanne voraus“. Persönlich glaube ich, dass nur ein paar Szenekenner und Fans diese sieben Jungs aus Boston kannten, nach dieser energiegeladenen Show jedoch, dürfte die Fangemeinde hier in Deutschland ein bisschen angewachsen sein. Was hier geboten wurde war Celtic Punk in allerbester Manier – schnell, laut, Punk und Hardcore beeinflusst, Dudelsackeinlagen und während und zwischen den Songs eine immer wieder mit dem Publikum interagierende Band. Vor der Bühne ging es ganz gut ab, zerbrochene Gläser, Crowdsurfing und mächtig Action. Die Energie der Band übertrug sich auf die Zuschauer und so kann man zusammenfassend sagen, Mickey Rickshaw waren das Beste, was seit langem im GVU-Heim zu sehen war – sensationeller Auftritt, an den man sich noch lange erinnern wird.
Als letzter Topact des Abends standen The Rumjacks aus Australien auf der musikalischen Agenda. Wie oft die Jahre zuvor haben wir Backstage über diese Band geredet? Wie oft haben wir von einzelnen Songs dieser Band geschwärmt? Wie oft haben wir gehofft, dass eines Tages die Jungs im GVU-Heim spielen würden? Und nun war es so weit – ein denkwürdiger Moment für die Organisatoren rund um die Band Muirsheen Durkin. Es wurde ein guter Auftritt, leider – so mein persönlicher Eindruck – merkte man den Jungs das ständige Touren in 2017 an. Die Show war gut, die Songs sowie so, aber irgendwie merkte man, dass es eine schon oft gespielte Show war – ein Konzert von vielen. The Rumjacks gehören zu den führenden Vertretern dieses Genres, gerade die Masse an Bands hinter den Dropkick Murphys und Flogging Molly führen sie seit 2…3 Jahren souverän an, was nicht zu guter letzt Millionen Klickzahlen auf YouTube, regelmäßig ausverkaufte Konzerte und gefeierte Auftritte auf Festivals in den USA und Europa beweisen. Im Vergleich zu vergangenen Jahren, war es glücklicherweise auch bei The Rumjacks recht gut besucht vor der Bühne. Die Leute gingen auch hier gut ab und hatten ihren Spaß mit altbekannten The Rumjacks Klassikern. Die Band agierte souverän und alle hatten Bock nochmal ein bisschen aufzudrehen. Gegen Mitternacht war mit dem letzten Ton von The Rumjacks die 8. Arnsberger Irish Celtic Rock Night musikalisch vorbei. Die Halle leerte sich recht schnell und Backstage wurde noch das ein oder andere alkoholische Getränk genossen.
Alles ein Allem kann man sagen, dass die Erwartungen an diesen Abend mehr als erfüllt wurden. Highlight definitiv die Jungs von Mickey Rickshaw. Nach nun mehr acht erfolgreichen Veranstaltungen dürfte es schwer werden dies die kommenden Jahre zu toppen. Aber die Arnsberger Irish Celtic Rock Night wäre nicht die Arnsberger Irish Celtic Rock Night, wenn auch nicht im November nächsten Jahres, wieder Topacts auf der Bühne stehen werden. Wir sind gespannt und kommen definitiv wieder ins schöne Sauerland und speziell in das GVU-Heim Arnsberg-Hüsten.
Ja Sören passt ! Du hast es echt auf den Punkt getroffen
JA IN DER TAT
Lanze